Tag 48- Enchiladas und Spielplatz in Trosa

Heute geht es nach dem Frühstück zum großen Supermarkt in Trosa, weil in dem kleinen vor Ort keine vernünftigen Wassermelonen zu bekommen waren.

Nach einer knappen Stunde sehen wir kurz vor vor dem Supermarkt einen tollen „Park-Golf“ Platz (wie Minigolf, nur keine Bahnen) und beschließen, da müssen wir eine Runde spielen. Eine Nachricht an die Lotte-Crew und schon steht fest, das machen wir morgen.

Also geht es in den Supermarkt, den mit Abstand größten, den wir in Schweden bisher gesehen haben. Wir kaufen alles, was wir benötigen, außer Wassermelonen. Auch hier gibt es keine, die den Ansprüchen des Skippers Rechnung tragen.

Als wir wieder bei den Booten sind, gibt es leckere Enchiladas, wozu wir von der Lotte-Crew eingeladen wurden. Sie schmecken vollzüglich und wir genießen die gemeinsame Zeit.

Beim Essen wird von den Skippern festgelegt, eigentlich müsste man doch auf dem kleinen Fluss fast bis zum Minigolf fahren können, oder!? Das wollen wir dann morgen mal mit den Beibooten versuchen.

Vor dem Schlafengehen, geht es noch zum Spielplatz. Hier finden heute öffentliche Sportkurse (erst mit Kindern, dann für die Großen) statt.

Abends geht es dann noch in die Sauna und der Tag neigt sich dem Ende.

Tag 47- Immer noch hier: Hafentag in Trosa

Plan für den Tag ist es, bis Oxelösund zu fahren, hierfür werden ca. 6 Stunden veranschlagt (plus ablegen und anlegen). Der Wind wird eher direkt von vorne kommen und mit einer Stärke, dass wir davon ausgehen, heute die gesamte Strecke motoren zu müssen. Da es laut Wetterbericht von 13:00-15:00 gewittern soll, wird der Start auf „nach dem Gewitter“ festgelegt.

Da wir gestern nicht mehr viel von Trosa gesehen haben, und nun noch etwas Zeit ist, wird der Tag mit einem Spaziergang gestartet.

Nette Gärten, mit den typischen schwedischen Fahnen

Als wir in der „Stadt“ spazieren sind, schläft der Krümel in der Trage gerade ein, als es anfängt zu regnen. Wir prüfen Blitzkarten und den Regenradar und beschließen den Regen kurz abzuwarten und dann auf die Insel Öbolandet zu gehen. Nach Öbolandet gibt es eine hölzerne Brücke, die auch direkt als Steg verwendet wird. Hier hat sich ein Schwan ein wirklich „ruhigen“ Platz ausgesucht (1 Meter neben der Brücke). Er beäugt auch alle Passanten, die über die Brücke laufen und erweckt den Eindruck, man solle aber nun ganz schnell wieder verschwinden.

Direkt neben der Brücke brütet ein Schwan

Neben dem Hafen kann man eine Gruppe von abgestorbenen Bäumen sehen. Das erinnert an die deutsche und polnische Ostsee-Küste, wo durch den Kot von Kormoranen die Bäume absterben.

Auf dem Steg gibt es auch eine Bank, auf der wir eine kurze Pause machen. Der Krümel schläft und im Hintergrund sieht man die vorbeiziehenden Wolken. Der Regenradar sollte recht behalten und wir sind nicht mehr nass geworden.

An dem langen Steg liegen auch einige Boote. Bei einem Ausflugsdampfer (der dort schon länger zu liegen scheint) denke ich noch, der benötigt mal wieder einen neuen Anstrich. Als wir dann am Bug angekommen sind, sieht man, dass es damit nicht getan ist.

Sicht von Öbolandet auf den Hafen
Öbolandet

Als wir wieder am Boot sind, stellen wir fest, dass wir heute eigentlich nicht mehr 6 Stunden gegen den Wind motoren wollen. Wir fragen die anderen, wie es bei ihnen aussieht. Ihr Entschluss steht, in 30-45 Minuten soll es losgehen. Ich sage, dass wir aufgrund des Wetters heute nicht mehr so weit wollen. Nach ca. 1 Std. kommt Timo noch einmal vorbei, um über das Wetter zu reden. Wir stellen fest, dass es so keinen Sinn macht und wir einfach noch mindestens 2 eher 3 Nächte bleiben werden. Wir buchen übers Handy unsere Plätze für die nächsten 2 Nächte.

Abends geht es dann noch einmal auf die SY Lotte, so dass die beiden Kleinen noch eine Stunde zusammen spielen können.

Der Abend lassen wir wieder in der Sauna ausklingen. So kann der Urlaub gerne weiter gehen. Timo und Paul sind der Meinung; wir müssen noch unbedingt eine Sauna auf einer Schäre finden!

Tag 46- Von Nynäshamn nach Trosa

Heute soll es weitergehen, ich gehe morgens mit dem Krümel in den Supermarkt, um noch ein bisschen frisches Obst zu kaufen. Der Kleine untersucht im Supermarkt mittlerweile alles.

Nach dem Frühstück soll es auch bald los gehen. Aufgrund des starken Windes wollen wir im Schärenfahrwasser nach Trosa fahren. Um in das Schärenfahrwasser zu kommen, liegt eine Stunde unter Motor direkt gegen an vor uns. Danach noch ca. 1 Stunde mit abnehmender Welle segeln, bis wir einen vollen Schutz durch die Schären haben.

Als wir abgelegt haben und ich den Autopiloten einschalten will, stelle ich fest, dass dieser nicht funktioniert. Julia übernimmt das Steuer und ich gehe auf Fehlersuche. Die Stecker im Kurscomputer stecken alle richtig und fest. Die Kabel an der Buchse im Cockpit auch. Komischerweise funktioniert es aber anschließend wieder. Ich vermute, das es an dem Stecker/Buchse im Cockpit liegt.

Die Wellen sind so hoch, das das Schiff teilweise in diese reinkracht. Die Geschwindigkeit wird entsprechend herabgesenkt und es kehrt „Ruhe“ im Schiff ein, durch die herabgesetzte Geschwindigkeit wird die Strecke aber entsprechend länger dauern.

Wir kommen um Viertel vor 4 im malerischen Ort Trosa an und machen direkt einen kleinen Spaziergang. Julias erster Gedanke beim Blick auf die Stege: direkt eine grüne Wiese zum Krabbeln vor der Nase! Wie wunderbar! 😊

Tag 45 – Es kann nur besser werden.

Der Tag startet direkt einmal mitten in der Nacht. Um 01:20 zieht ein heftiges Gewitter direkt über den Hafen. Es donnert und knallt so laut, dass direkt alle – bis auf den Krümel – wach sind. Nach ca. 30 Minuten ist das Gewitter durch und die Erwachsenen können weiterschlafen.

Doch der Hafen ist nicht in alle Richtungen gut geschützt. Ich prüfe zwar immer den Wetterbericht bzgl. eines Liegeplatzes (und natürlich auch bei Ankerplätzen), es war aber kein so langer Aufenthalt geplant. Der Wind kommt nun mit 20-30 Knoten aus der ungünstigsten Richtung. Im Hafen liegen wir an einer Mooringtonne mit einer Leine. Aufgrund des starken Windes und der Wellen, die an das Schiff prallen, liegen wir in einem 45° Winkel zum Steg. Unsere Mooringtonne ist aufgrund des Drucks nicht mehr zu sehen. Ich entscheide mich um kurz vor 07:00 gegen den Wind mit dem Dingi zu der nächsten Luv-Tonne zu paddeln und dort eine dickere Leine anzubringen (So möchte ich wieder einen 90° Winkel zum Steg erreichen und sicher gehen, dass die dünnere Leine nicht reißt).

Nach dem Frühstück wird im Hafen erstmal Wäsche gewaschen und dann der Kühlschrank ausgeräumt, saubergemacht und abgetaut (Kühlschränke auf Segelbooten werden von oben gefüllt, es gibt also keine Tür wie zu Hause, sondern eine Klappe wie bei einer Toplader-Waschmaschine, irgendwann läuft da immer mal was aus). In der Zeit werden auch noch die Wassertanks befüllt, sodass der Vormittag gut gefüllt ist. Als ich wieder einmal auf dem Weg zu den Waschmaschinen bin (Umladen in den Trockner), kommt mir ein Mann mit einer Campinggaz- Flasche (2,75Kg Gas) entgegen, ich schaue ihn verwundert an, sehe dann auch noch, dass die Flasche versiegelt ist und spreche ihn sofort an: „Wo haben Sie diese Flasche her? Kann man die hier irgendwo kaufen?“ Er antwortet mir: „Ja, bei der Tankstelle dort hinten. „

Rückblick:

Kurz bevor wir in Kalmar waren, ging unsere erste Gasflasche leer. So ging ich in den Marineshop in Kalmar, um eine neue zu erstehen. Diese erklärten mir, dass diese Flaschen nicht (mehr) in Schweden verkauft werden. Ich konnte das nicht glauben, recherchierte und kam auf das selbe Ergebnis. Ich habe zwar noch überlegt, eine schwedische Flasche mit Adapter zu kaufen (ca. 150€), die passenden Adapter hatte der Laden aber auch nicht da. Seitdem versuchen wir, möglichst wenig Gas zu verbrauchen, um nicht plötzlich ganz ohne dazustehen (die Hoffnung ist: Ein Gasfeld verbraucht ja auch weniger als zwei ;-).

Nun stand ich also auf dem Steg und man konnte diese hier kaufen. Der Herr erklärte mir dann, dass diese aber mit 52€ sehr teuer seien. Vor dem Hintergrund, dass sie ca. 14€ teurer sind als in Deutschland, ich aber Gas habe und keine teuren Adapter benötige, kam dies einem Schnäppchen gleich. Die Freude war groß!

Das Wetter wurde mittags sonnig und so gingen wir zu dem kleinen Platz mit den leckeren Restaurants. Heute gab es sehr leckere Burger. Für Julia einen Trüffel-Burger und für mich einen Chili-Burger – beide waren ausgezeichnet. Auf dem Rückweg gab es noch ein Eis und ich bin noch mit der leeren Gas-Flasche zu der Tankstelle gegangen und habe eine neue gekauft. Auf dem Steg sagte Julia mir dann: Da haben mich gerade zwei wegen der Gasflasche komisch angesehen (Gasflasche war im Kinderwagen und der Krümel auf meinem Arm). Als wir am Boot angekommen waren, sprach uns ein Deutscher an, der uns den ganzen langen Steg lang gefolgt war, um zu fragen, wo man denn die Gasflasche kaufen könne. Er hatte die selben Probleme wie wir und so ging der nächste direkt zu der Tankstelle um Gas zu kaufen. Perfekte Werbung für die Tankstelle, wenn jeder, der eine kauft, den nächsten Kunden akquiriert 🙂

Den Abend haben wir dann in der Sauna ausklingen lassen.

So startete der Tag mit schlechtem Wetter und vielen To-Dos und endete sehr versöhnlich

Tag 32- Weiter gehts zu einer schönen Schäre!

Heute starten wir mit einem Bad für den Krümel. Hierzu haben wir ein kleines Planschbecken, welches wir in die Plicht stellen. Dann wird der Gartenschlauch mit Brause in der Küche angeschlossen und es gibt ein schön warmes Bad. Er planscht hierbei so stark, dass es aus der Plicht bis in den Salon spritzt. Meine Hose ist bis zu den Knien klitschnass.

Spargel-Brotsalat, unser heutiges Mittagessen, unterwegs zubereitet

Anschließend wird der Abwasch gemacht, um danach noch einmal Wasser für die nächsten Tage zu nehmen. So geht es erst gegen Mittag los. Aus dem Hafen geht es noch unter Motor raus, die Segel werden aber direkt danach gesetzt. Anfangs ist es noch ein grauer Tag. Das Wetter wird aber zum Nachmittag sogar noch richtig sonnig.

Der Krümel macht bei leichtem Wind seine erste Runde außen auf dem Boot. Dies ist dank Aufsicht, Schwimmweste und Relingsnetz (0,7m hoch) sicher. Als dann etwas mehr Wind aufkommt und der Ausflug beendet werden soll, wird dies überhaupt nicht toleriert und nur durch andere spannende Spielzeuge als Ablenkung möglich.

Als wir in der ersten Ankerbucht aus dem neuen Hamnguiden angekommen sind, werfen wir den Anker und Lotte macht an uns fest.

Der Schärenführer (auf schwedisch), der uns hoffentlich mehr Glück bringt bei den nächsten Ansteuerungen

Ich bin dann mit Svenja noch einmal zum Ufer gepaddelt und wir haben ein paar schöne Fotos gemacht. Wir haben einen richtigen Schreck bekommen, als ich fast auf eine Schlange getreten bin. Diese war ca. 1 m lang. Wir vermuten, dass es sich um eine Kreuzotter (giftig) handeln könnte. Bei einer Recherche auf dem Boot stellt sich dann aber heraus, dass es sich um eine Schlingnatter (nicht giftig) gehandelt haben muss.

Wunderschöne Schärenbucht vor Bokø

Distanz des Tages: 29,9 nm

AVG SPD: 4,5 kn

AVG SPD = Durchschnittsgeschwindigkeit

Tag 14 – Durchwachsenes Wetter und wieder was kaputt

Für heute ist viel Wind angesagt, auch wenn die Richtung stimmt, wenn man nach Nordost möchte. Paul spricht mit einigen Seglern an unserem Steg, der eine möchte nach Kopenhagen oder Bornholm, ein anderer nach Lauterbach (Rügen), ein weiterer an die schwedische Ostküste (unser Plan) zum Gota-Kanal (dieser verbindet Ost- und Westküste Schwedens, ohne unten rum fahren zu müssen; die Durchfahrt ist recht teuer, inkl. dafür aber alle Hafenübernachtungen währenddessen, ist sicher mal ein Erlebnis). Da sich bei stärkerem Wind, und wir sprechen hier von Größen jenseits der 15 kn, auch recht schnell Welle aufbaut, wird man bei längeren Überfahrten meist gut durchgeschüttelt, wenn die Welle nicht von hinten kommt – in diesem Fall würde man die Welle einfach mit „runtersurfen“, was die angenehmste Option ist. So sind wir gegen Mittag neben zwei Motorbooten die letzten an unserem Steg – dies verwundert nicht, Motorboote sind nicht ansatzweise so seegängig wie Segler.

Gegen Mittag verlassen der Krümel und ich das Schiff, um den Spielplatz aufzusuchen, während Paul am Schiff baut. Es stehen noch ein paar Projekte an, z.B. das Netz an der Seereling zu Ende befestigen und einiges Weiteres.

Beim Bauen fällt ihm auf, dass etwas merkwürdig ist am Herd, der eine Brenner steht deutlich höher als der andere. Uns war bereits aufgefallen, dass der Knopf für den linken (kleineren) Brenner deutlich länger gedrückt werden musste beim Anzünden als wir es gewohnt waren, bestimmt 20-25 sek. Beim Aufmachen des Brenners fällt ihm nun auf, dass dieser defekt ist und besser nicht weiter verwendet werden sollte. Leider war der kleine Brenner genau jener, den wir ausschließlich genutzt hatten, da hier auch die Gefahr des Anbrennens nicht so schnell gegeben war. Nach telefonischen Rücksprachen ist klar, dass wir entweder für die nächsten Wochen mit einem Brenner leben oder ganz schnell einen neuen Herd besorgen müssten- das notwendige Ersatzteil ist für den Ofen, der von 1985 ist, nicht mehr zu kriegen. Einen ganz neuen Ofen zu kaufen würde bedeuten, entweder per Express bis zum übernächsten Tage einen nach Sassnitz liefern zu lassen (an diesem Tage wollten wir geplant schon nicht mehr vor Ort sein) oder eben nach Berlin oder Bremen mit einem Mietwagen zu fahren, um bei entsprechenden Händlern einen neuen zu kaufen (hoher Zeit- und Kostenaufwand, dafür aber einen Tag und damit rechtzeitig da haben). Die Gasanlage im Boot (zum Kochen; geheizt wird per Strom oder Diesel) wird alle 2 Jahre von einem Sachverständigen abgenommen (inkl. Stempel/Unterschrift) und müsste bei einem neuen Ofen komplett neu gemacht werden – bliebe die Frage, wer dies übernehmen solle, wenn wir während dieser Reise spontan einen Einbau und Anschluss bräuchten…!? Paul führt etliche Telefonate und wir überlegen hin und her, was wir jetzt tun sollen. Schlussendlich entscheiden wir uns dafür, mit dem bestehenden Ofen klarzukommen und uns nach der Reise um einen neuen Ofen zu bemühen.

Wir haben mittlerweile beide das Gefühl, dass die Le Marin nun an einem Punkt angekommen ist, an dem einiges nach und nach kaputt geht (was okay ist, sie ist von 1985 und damit sogar älter als wir). Irgendwann hat man dann wohl alles soweit ersetzt, dass quasi alles jünger ist als der Rumpf mit Kiel, Mast, Baum.

Weiter hinten am Wasser gibt es einen schönen Spielplatz, leider ist der Sand nicht „krabbelfreundlich“ (da sehr grob und steinig), aber die Spielgeräte sind wirklich nett

Tag 13- Angekommen auf der Insel Rügen

Morgens um kurz nach 10 fahren wir in Kröslin los.

Wir fahren gute 7 Stunden bis nach Sassnitz, der Hafen, der sich als Absprung nach Bornholm aus unserer Sicht am besten eignet. Kurze Zeit fahren wir erst noch den Peenestrom hoch, insgesamt können wir gute 4,5 Stunden segeln. Wir haben gutes Segelwetter und fahren in Sassnitz zunächst an die Tankstelle, das wird teuer! Wir zahlen pro Liter Diesel (immerhin biogenfreier Diesel) schlappe 3 Euro.

Abends holt Paul noch Pizza bei der Pizzeria an der Promenade ab, diese hatten wir noch in guter Erinnerung von vor 7 Jahren, als wir das letzte Mal in Sassnitz waren; damals noch mit unserem letzten Schiff, der Fanai (8,80 m und 2,50 m breit- die Le Marin ist 10,50 m lang und 3,50 m breit).

Tag 5- Von Gartz/ Oder nach Stettin, reizvolle Oderlandschaft und polnische Hafenindustrie

Am 23.05.2022 ging es um kurz vor 11:00 los. Wir haben die Leinen losgeworfen und sind erst ein großes Stück die Westoder runtergefahren, bis wir dann durch die Klützer Querfahrt in die Ostoder gewechselt haben, die Landschaft hier ist wirklich sehr reizvoll. Kurz nach dem Wechsel auf die Ostoder kommt eine Eisenbahnbrücke. Normalerweise kann diese in der Mitte unterquert werden. Offensichtlich wird hier eine neue Brücke gebaut, sodass alle Durchfahrten gesperrt wurden. Es blieb nur noch der Teil mit der Hub-Brücke. Der ist in geschlossenem Zustand allerdings besonders flach.

Am Nachmittag haben wir im akademischen Segelverein in Stettin festgemacht und einen Krantermin mit dem Hafenmeister ausgemacht. Dieser Verein einen brauchbaren Mastkran beherbergt, der gleichzeitig einen hilfsbereiten Mitarbeiter für die Bedienung des Krans angestellt hat und gleichzeitig die deutschen Segler nicht über den Tisch ziehen will mit total überzogenen Preisen für as Kranen. In dem Hafen kommen in der Saison ständig deutsche Segelboote rein (natürlich die meisten aus Berlin und UmgebungI), die einen zum Stellen, andere zum Legen ihres Masts. Da kleinere Boots dies häufig ohne fremde Hilfe oder Kran selbst bewerkstelligen können, findet sich hier eher die Bootsgröße ab ca. 9 m.

Wir hatten im letzten Jahr beim Legen den Bolzen vom Vorstag versenkt. Hierfür hatte ich auch einen Ersatz beschafft, leider hatte ich aber die auch benötigten Unterlegscheiben vergessen. Als ich dem Hafenmeister sagte, ich müsse noch kurz zu dem Shop, sagte dieser, der sei insolvent und hat geschlossen (ich hatte morgens noch bei Google geschaut und er hatte angeblich offen). So blieb mir nur ein Fußmarsch zum 1 Km entfernten Marineshop.

Als ich wieder am Boot war, habe ich alles für das Maststellen vorbereitet. Ich habe auch alles dreimal gecheckt und doch passte etwas mit den Sorgleinen für die Lazy-Backs nicht. Diese hatten sich beim Stellen mit der Leine zum Stellen des Mastes verhäddert. So kriegten wir die Leine vom Stellen nicht herunter und die Leine für das Lazy-Back riss. Ich hatte aber vorher schon zwei nette Segler aus Berlin kennengelernt, die mir beim Maststellen halfen. Es stellte sich heraus, das einer als Höhenretter gearbeitet hatte. Er wurde dann kurzer Hand mit dem Kran in unseren Mast gezogen (er hing dann in ca. 7 m Höhe am Mast), hat die Leinen befreit und eine neue für das Lazy-Back eingezogen.

Als ich dann mit den Sorgleinen die Leinen einziehen wollte, sind zwei gerissen, sodass die Gastlandflagge und die eine Seite der Lazy-Back nun nicht in den Blöcken läuft, sondern direkt über die Salinge.

Die zwei Helfer waren dann noch auf einen Umtrunk bei uns an Bord und es ging ein ereignisreicher Tag zu Ende.

Nun kann es aber mit stehendem Mast losgehen. (Wenn morgen die Segel angeschlagen werden)
Aufgrund des schlechten Wetters bleiben wir für die Nacht da.

Tag 4- Von Oderberg durch die letzte Schleuse Hohensaaten bis nach Gartz (Oder)

In Oderberg gehts gegen Mittag los. Zunächst nutzen wir nochmal ausgiebig den Spielplatz, gehen mit dem Kinderwagen die „Marillenalleeentlang, die übersät ist von Marillenkernen und schon wieder einen guten Vorgeschmack vermittelt auf den Spätsommer – die Marillen hier sind sehr zahlreich und sehr lecker! Der Standort außerhalb von Oderberg mit sehr wenig Autoverkehr scheint ideal zu sein. Paul baut währenddessen am Boot und befestigt die eine Seite des Relingsnetzes. Dies ist relativ zeitaufwändig, weil das Netz Stück für Stück um die Reling gewickelt werden muss.

Am Nachmittag erreichen wir dann Gartz. Der Hafen in Gartz ist zu dieser Jahreszeit quasi leer. Der Hafenmeister berichtet, dass wir erst das 6. Boot in dieser Saison sind.
Die Sanitäranlagen wurden leider seit dem letzten Jahr nicht repariert und sind immer noch geschlossen.

Bei dem kleinen Eisladen direkt am Hafen gibt es ein sehr leckeres Eis.

Ziemlich voll hier 😉
Reizvolle Oderlandschaft- Natur pur, keine Menschen