Tag 65- Ein Tag in Gudhjem oder: Wir bekommen Crew-Zuwachs!

Heute ist ein Hafentag geplant. Morgen soll es nach Allinge gehen, bevor es übermorgen entweder nach Sassnitz oder nach Rønne gehen soll. Hierfür wird der Wind ausschlaggebend sein. Sollte es nicht nach Sassnitz gehen, werden wir mehrere Tage in Rønne bleiben müssen, weil der Wind dann zu stark sein wird, um Richtung Deutschland aufzubrechen. Für die Lotte-Crew wird dann ein Schlag Richtung Ystad oder Hiddensee unumgänglich und für uns direkt nach Swinemünde. Die Zeit würde dann bei beiden für den „kurzen“ Schlag nach Sassnitz nicht mehr reichen.

Kirche in Gudhjem

Wir unternehmen einen Spaziergang zur „Räuberburg“, wobei „Burg“ etwas übertrieben ist, für den Felsen, von dem die Räuber früher die Boote zum Plündern beobachtet haben sollen. In der heutigen Zeit haben wir es da zumindestens in der Ostsee besser und müssen uns darüber keine Gedanken machen.

Blick von der „Räuberburg“
Die „Räuberburg“

Unsere Feige hat den Umzug von Berlin nach Schönwalde leider nicht überlebt. Nach dem ersten Winter trieb sie noch einmal aus dem Wurzelstock aus. Nach dem letzten Winter leider gar nicht mehr. Aber heute haben wir Ersatz gefunden. Insofern besteht unsere Crew nun noch aus einer Feige. Diese möchte gerne immer draußen sein, sofern wir nicht gerade auf der Ostsee segeln, Salzwasser mag sie wohl überhaupt nicht. Daher wird sie beim Segeln nun immer in einem Waschbecken in der Küche unterkommen. So kann sie auch bei viel Seegang nicht umkippen.

Ausflugsschiff zu den Erbseninseln

Heute startet das Bornholm Theaterfestival- entweder deshalb reisen so viele Touristenströme heute an oder es ist einfach wegen der Hauptsaison. Wir wissen es nicht, aber der Hafen ist wirklich rappelvoll, sowas haben wir noch nie gesehen. Es ist kaum noch Wasser zu sehen, die meisten Boote hängen irgendwo an anderen Booten im „Päckchen“ dran, aber es klappt irgendwie. Nur irgendwann am Nachmittag können die ankommenden Schiffe dann keinen Platz mehr ergattern. Wir waren ja einmal im Urlaub mit unserem Schiff „Fanai“ im August auf Bornholm im Urlaub (ca. 7 Jahre her) und da waren die größten Menschenmengen schon wieder weg, aber jetzt, im Juli, ist es deutlich voller. Man sollte besser früh, um 10, spätestens 11 Uhr in einem Hafen ankommen, um noch eine Chance zu bekommen (nicht zu früh, nicht zu spät, die ersten Schiffe müssen bereits abgelegt haben und die ersten aber noch nicht eingetroffen). Danach hat man keine Chance mehr.

Wir hatten heute Morgen, als sich die Päckchen auflösten, in das innere Hafenbecken an eine Mooringleine verholt. Das stellte sich als sehr gute Entscheidung heraus. Denn im Vergleich zu heute war der Hafen gestern echt „leer“. Heute wurde wirklich jeder „freie“ Platz belegt.

Jetzt wird’s eng!
Nun passt wirklich keiner mehr rein!

Tag 64- Von Christiansø nach Gudhjem

An diesem Vormittag legen wir um 10.50 Uhr ab. Das Ablegemanöver ist am Ende ziemlich überstürzt. Es ist ziemlich windig, und gleich kommt das Postschiff, welches direkt hinter uns festmachen will. Daher beeilen wir uns um vorher loszukommen. Ich löse die Spring (mittlere Leine) und anschließend die vordere, nun kommt das Postschiff um die Ecke. Ich mache das Schiff vorne noch fest und wir fahren in die Heckleine, man sagt „wir dampfen in die Leine ein“. So kann man das Boot direkt aus vom Kai wegdrehen. Aufgrund der Welle, die in den Hafen kommt, und weiterer Segler, die in den Hafen einlaufen wollen, fahren wir in erst. einmal aus dem Hafen. Direkt nach der Hafeneinfahrt fällt der Backbord-Festmacher vom Bug ins Wasser. Die Leine hatte ich beim Ablegen auf das Vordeck geworfen. Normalerweise machen wir die Festmacher immer auf den Klampen noch einmal fest, um dies zu verhindern. Durch die hohen Wellen vor der Insel wurde der Festmacher ins Wasser gezogen. Es besteht die große Gefahr, dass die Leine in den Propeller gezogen wird. Bei ca. 1,2 m Wellen und dasnan einer engen Stelle der Hafeneinfahrt, wo rechts und links sehr flache Felsen im Wasser sind, ist das eine wirklich schlechte Ausgangssituation. Ich nehme sofort den Gang raus und renne auf das Vorschiff, während Julia das Steuer übernimmt. Ich ziehe die Leine zurück an Bord und Julia gibt wieder Gas. Das war echt knapp. Würde eine Leine in den Propeller gezogen, würde sich dieser nicht mehr bewegen, das geht sehr schnell. Wir wären manövrierunfähig und an dieser ungünstigen Stelle wohl innerhalb kürzester Zeit auf einen der besagten Felsen raufgedrückt worden, von den Konsequenzen wagen wir nicht mal zu sprechen.

Wir sind knapp 2 Stunden unterwegs, davon können wir die meiste Zeit segeln. Eigentlich wollten wir heute nach Svaneke, aufgrund der hohen Wellen ist jedoch unklar, ob der Hafen überhaupt angelaufen werden kann. Aufgrund der Welle und der ggf. unmöglichen Hafeneinfahrt drehen wir mit Lotte Richtung Gudhjem ab.

Als wir langsam Richtung Bornholm kommen, wird es immer heißer. Die Ostsee hielt die Temperatur noch im angenehmen Bereich. Im Hafen ist es jetzt aber einfach nur heiß!

Heute ist es sehr warm (knapp 30 Grad C), viele Bornholm-Besucher nutzen diese Badeklippe für die nötige Abkühlung.

Wir können nur noch in ein Päckchen gehen. Lotte macht noch an uns fest, sodass wir dann schon als 3er- Päckchen liegen. Das Hafenamt bestätigt, dass wir so liegen bleiben dürfen. Später macht das Paar auf der schwedischen Yacht, an der wir festgemacht haben, noch Musik- er spielt Gitarre, und beide singen. „If I ever leave this world alive“, wie schön! Julia applaudiert zum Schluss.

Als allerdings wenige Stunden später der Hafenmeister kommt, heißt es zu Lotte: Ihr müsst hier in 5 Minuten weg sein. Wir müssen auch 1,5 Meter zurück, damit das Postboot festmachen kann. Am Abend kommen noch zwei weitere Segler, die an Lotte festmachen. Wir halten den Hafen für total voll (wenn jemand aus der Ecke oben links raus möchte, müssen viele vorher einmal Platz machen).

Ziemlich voller Hafen von Gudhjem

Abends zieht ein Gewitter auf dem Meer vorbei.

Tag 63- Von Schweden nach Dänemark

Heute geht es wieder nach Dänemark. Eigentlich wollten wir ja gestern bis nach Utklippan fahren. Da wir aber aufgrund der Welle nur bis Kristianopel gefahren sind (ca. 25 NM/ ca. 5 Stunden kürzer) wird die heutige Strecke ziemlich weit. Die geplante Strecke von Utklippan nach Christiansø sind ca. 43 NM (8,5 Std.). Hierzu kommen jetzt aber noch einmal die 25NM vom Vortag: Macht ca. 68NM (13,5 Std). Da das Wetterfenster aber auch nicht besonders groß ist, geht es früh los.

Ich habe mich gestern früh ins Bett gelegt, konnte aber auch nicht schnell einschlafen. Der Krümel lag bei mir und Julia saß noch im Salon. Als Julia ins Bett gegangen ist, hat sie den Krümel mit in die Vorschiffskoje geholt (hier ist es sehr viel leiser als in der Achterkoje, wenn man unter Maschine fährt). Da die Überfahrt leider nur in dem Wetterfenster geht, und dies bei einem erwarteten Wind von 2-3 Kn nicht segelbar ist, liegt eine lange Motorfahrt vor uns.

Mein Wecker klingelt um 23:30. Ich ziehe mich an, teste noch einmal den Autopiloten, lade meine Stirnlampe voll und prüfe alle wichtigen Dinge (Lichter, Tankfüllstände, Bilge etc.). Anschließend starte ich die am Vorabend geplante Route auf dem Plotter, mache die Lichter an, stelle den Plotter und den Autopiloten auf Nachtfarben um und lege ab.

Wir lagen an einer Mooring-Tonne und dies bietet den Vorteil, das sich das Schiff etwas nach hinten zieht, in dem Moment, wenn die Vorleinen gelöst werden. Rechts und links liegen direkt Schiffe, sodass wir dort auch nicht vertreiben können. Ich hole die Heckleine ein, gebe etwas rückwärts Gas und ziehe mich so um Mitternacht aus unserer Lücke.

Mit Timo habe ich schon vor dem Ablegen besprochen, dass wir einen gewissen Abstand halten wollen, damit wir darauf in der Nacht nicht so aufpassen müssen. Im Hafenbecken kann ich aber schon sehen, dass die Plotter auf der Lotte schon an sind und sie mir sicher gleich folgen werden.

Direkt vor dem Hafenbecken ist etwas Platz. Ich mache den Deckstrahler aus und leuchte mit der Kopflampe, um die Tonnen zu finden. Das betonnte Fahrwasser nach Kristianopel ist nämlich leider nicht befeuert. Da direkt neben dem Fahrwasser aber Flachs lauern, ist ein Abgleich von Plotter und reellen Tonnen sehr wichtig. Die Tonnen haben in ihren Farben reflektierende Streifen (wie beim Fahrrad). Wenn man die Tonnen anleuchtet, sind diese daher zu identifizieren. So leicht ist das aber manchmal gar nicht, in einer völligen Dunkelheit genau die Tonnen zu treffen.

Mittags kommen wir auf Christiansø an. Auf einer Felsgruppe vor den Erbseninseln tauchen immer mehr Robbenköpfe aus dem Wasser auf, einige Robben sonnen sich mit der für sie typische Körperhaltung auf den Felsen. Ich hole schnell Julia und den Kleinen aus dem Salon nach oben, damit sie die Tiere auch noch sehen können. Wir bleiben kurz „stehen“ (nehmen Gas raus) und freuen uns einfach, die Tiere hier zu treffen.

Als wir in den Hafen einfahren, sehen wir schon, dass auch hier deutlich mehr Schiffe liegen als beim letzten Mal- das Bild zieht sich hier also weiter durch. Wir brauchen eine ganze Weile und sind uns erstmal unschlüssig, wohin mit uns. Wir telefonieren kurz mit Timo von der SY Lotte, was wir machen wollen, die drei sind noch in der Anfahrt nach Christiansø. Müssen wir doch noch weiterfahren nach Bornholm, obwohl wir alle schon so kaputt sind?

Wir probieren einen Platz aus, trauen uns dann aber nicht weiter rein, die Felsen scheinen zu weit von der Mauer ins Wasser zu ragen. Wir brechen ab und sehen dann, dass das Versorgungsschiff sich abfahrbereit macht, der Hafenmeister hat uns beobachtet und ruft uns zu, wir könnten gleich dort anlegen. Was ein Glück!

Als die SY Lotte einläuft, macht sie an uns fest. Ist also nochmal gut gegangen. Dann ist für mich erstmal schlafen angesagt. Wir verbringen einen ruhigen weiteren Tag hier auf dieser schönen Insel.

Tag 61- Die Zeit in Kalmar genießen

Der letzet Tag in Kalmar ist angebrochen. Heute geht es noch einmal mit der Lotte Crew in den Krusentiernska Gården. Kaum sind wir in dem Garten angekommen, fängt es an zu regnen. So ein Pech, oder vielleicht doch nicht?

Wir setzen uns erst unter einen Baum, um dem Regen zu entkommen. Da es aber immer stärker regnet, suchen wir einen besseren Platz. Wir finden ein kleines Haus, in dem Tisch und Stühle stehen. Wir kaufen uns im Café etwas zu essen und zu trinken und lassen die kleinen Mäuse krabbeln. Der Krümel gabelt dabei alles Mögliche vom Boden auf, so schnell kann man gar nicht sein. Nach einer Weile kommt ein Mann und fragt, ob es für uns okay sei, wenn sie in der Hütte etwas Musik spielen würden. Kurz darauf, haben wir ein Privatkonzert. Es ist eine Gruppe an Musikmusikern, die sich regelmäßig treffen und zusammen spontan musizieren. Eine Dame (die mit der Flöte) ist ursprünglich Deutsche aus Bamberg und lebt nun in Kalmar.

Anschließend gehen wir noch ein bisschen durch den Park und spielen bei dem Schloss auf einer Wiese Kuba (Wikingerschach).

Nachmittags wird noch ein Einkauf in dem Supermarkt (direkt vor dem Boot) gemacht.

Der Abend wird mit dem letzten Aufguss der Reise in der Sauna ausklingen gelassen. Morgen soll es Vormittags nach Utklippan gehen, bevor es dann übermorgen nach Christiansø (bei Bornholm) gehen soll. Die Fahrt nach Christiansø wird wohl aufgrund des Wetterfensters eine Nachtfahrt. Dies wird die erste Nachtfahrt unserer Reise werden. Der Wind morgen soll auch nicht gerade wenig sein, wir müssen aber aufgrund des Wetters weiter.

Tag 60- Erster Hafentag in Kalmar

Heute geht es in das Schloss in Kalmar. Das Schloss ist mit einem Eintritt von ca. 17€ p.P. nicht gerade günstig. Der Weg in das Schloss führt durch eine schön bemalte Mauer.

Wenn man den Innenhof des Schlosses erreicht hat, sieht man im Sommer mehrere Ritterzelte, in denen verschiedene Spiele für Kinder angeboten werden, von Kämpfen gegen einen Ritter (inkl. Kettenhemd, Schwert und Schild) über Ritterschach etc. Ein tolles Angebot für Kinder, welches inkludiert ist.

Im Schloss wird die Historie des Schlosses sehr gut dargestellt, von einer Belagerung über das historische Essen oder die Kleidung. Uns gefällt das Schloss sehr gut und es ist den Eintritt auf jeden Fall wert. Positiv hervorzuheben ist noch, dass sämtliches Personal im Schloss entsprechende Kleidung trägt; sehr beeindruckend.

Nach dem Schloss geht es noch zu dem Krusentiernska Park. Der hat leider aufgrund eines Auftritts heute leider geschlossen (sonntags ist im Sommer Theatertag). So wird beschlossen, dort am nächsten Tag noch einmal hinzugehen. Direkt hinter dem Garten ist noch der Rosengården. Daher wird das Krabbeln hierher verlegt.

Der Abend wird dann wieder in der Sauna ausklingen gelassen.

Tag 59- Von Timmernabben mal wieder ins schöne Kalmar

Wir wollen unbedingt noch gemeinsam nach Kalmar. Da wir in den letzten Tagen feststellen mussten, dass die Häfen auch durchaus so voll sein können, dass man keinen Platz findet, geht es um 07:00 los.

Nachdem wir aus der Bucht motort sind, setzen wir die Segel. Aufgrund abnehmenden Windes müssen wir doch erst motoren.

Einfahrt in Kalmar, dieses Mal werden wir von einem Dreimaster empfangen.

Kalmar ist im Gegensatz zum letzten Mal nicht belebt, sonder richtig voll. Dies hatte sich schon auf der Brücke nach Öland gezeigt, war auf dem Hinweg fast kein Verkehr auf der Brücke, war sie nun richtig voll.

Wir gehen ein Eis essen, den Laden hatten wir schon auf dem Hinweg gefunden. Danach fängt es an zu regnen und wir flüchten in ein Einkaufszentrum am Hafen.

Abends gehen wir noch einmal in einen Park und holen auf dem Rückweg Pizza, die wir zu 6 auf unserem Boot wieder bei Regen verputzen.

Der Abend lassen wir wieder in der Sauna ausklingen. Da diese aber nicht wie vom Hafenamt angekündigt angeschaltet war, wurde uns direkt gezeigt, wo wir diese selber anmachen können. Ab jetzt war die Sauna statt auf 80° immer auf 95° Celsius eingestellt.

Tag 53- Das wunderschöne Bokö erkunden

Morgens werden schnell alle Sachen für das Frühstück gepackt, auf das Dingi verladen und dann nach Bokö gerudert. Dort gibt es ein Holzdeck über dem Wasser mit Bänken an den Seiten, an dem ein kleines deutsches Motorboot liegt. Direkt hinter dem Holzdeck stehen im Grünen mehrere Tische mit Bänken. Hier wollen wir heute frühstücken.

Der Krümel rast mehrere Runden über das Holzdeck und freut sich über die spannenden Geräusche beim Krabbeln. Das Wasser, welches man zwischen den Brettern durchsehen kann, macht es auch nicht gerade uninteressanter. Ein älterer Herr von dem Motorboot sieht den Krümel und winkt ihm zu. Der Krümel ist hiervon total fasziniert und verweilt dort eine Weile, bevor er weiterkrabbelt.

Nach dem Frühstück kommt die Lotte-Crew dazu und wir unternehmen einen Spaziergang über die Insel. Wir gehen zu dem „größten Ort“ und finden auf dem Weg 2 Pferde, die wie ausgestopft aussehen. Außer dem Schweif bewegen sie sich auch nicht einen cm, bis wir ca. 30 Minuten später wieder bei ihnen vorbeikommen. Auf dem Rückweg wollen wir einen anderen Weg nehmen und machen dann noch einen kleinen Umweg und gehen in einen Wald, in dem total viele Schafe weiden; beeindruckend.

Aufgrund der vielen Schafe ist leider der Weg auch mit ihren Hinterlassenschaften nur so gepflastert. So brauche ich mit 2 Bürsten ca. 30 Minuten, bis unsere Schuhe wieder halbwegs sauber sind und zurück an Bord dürfen…

Und plötzlich begegnen uns Schafe im Wald

Die Insel wird seit einigen Jahrzehnten nicht mehr bewirtschaftet, für die Landschaftspflege werden vornehmlich Schafe, Ziegen und Kühe eingesetzt.

Wir verlassen die schöne Bucht Bokö Hamnviken gegen halb 4 am Nachmittag, nachdem bereits ein paar Schauer durchgezogen sind. Ich möchte ausprobieren, ob ein Schiff im Päckchen mit einem anderen gemeinsam unter Motor fahren kann. Wir ziehen also unseren Anker hoch und fahren mit der Lotte an unserer Seite einige Minuten unter Motor, es funktioniert erstaunlich gut. Das Manövrieren klappt und auch unserer Motor schafft es, auch wenn die SY Lotte nochmal eine ganze Ecke schwerer ist als wir.

Gegen halb 7 kommen wir in der Bucht Lotsskackelshamn an, die fast kreisrund ist und ziemlich klein. Ein schwedischer Segler liegt bereits vor Anker, als wir einfahren. Zu dritt ist die Bucht nun wirklich voll belegt. Wir backen bei uns Pizza (vier Bleche nacheinander) und essen gemeinsam auf der Lotte. So klingt der Abend bei einem schönen Sonnenuntergang aus.

Lotskackelshamn
Drohnenaufnahme
Drohnenaufnahme
Wie schön es hier ist!
Funktioniert auch an Bord!

Wir bemerken, wie viel Glück wir haben, in solch einer Natur und Landschaft, ziemlich einsam sein zu dürfen. Hinter uns erhebt sich in nur wenigen Metern Entfernung eine hohe Felswand und wir stellen fest, dass solch eine Natur und Kulisse nur Bootsfahrer zu Gesicht bekommen (zu 90 % sind es natürlich Segler).

Tag 52- Lunda- Bokö

Nach dem Frühstück beschließen wir, mit unserem Dingi nach Lunda überzusetzen. Wir nehmen erst einen Teil der Lotte-Crew mit und der andere Teil wird anschließend in einer Extrafahrt abgeholt.

Die beiden Boote vor Anker
Das Beiboot haben wir mit einem Felsenhaken in einer Felsspalte befestigt
Neue und alte Zapfen an einem Baum

Als wir alle auf Lunda sind, geht es mit Picknick auf einen kleinen“Berg“. Wir wollen uns einen schönen Aussichtspunkt suchen und dann dort gemeinsam essen, bevor es heute wieder nach Bokö geht. Der erste Stopp, den wir nun zum zweiten Mal anlaufen. Hier hatte es uns aber auf dem Hinweg so gut gefallen, dass wir einen zweiten Tag hier verbringen möchten.

Schöne Aussicht
Auf Lunda wachsen viele Moose und Flechten

Vor der Abfahrt gibt es noch einmal Planschzeit für den Krümel im Planschbecken, die kann aktuell gar nicht lange genug ausfallen.

Um 15 Uhr starten wir den Motor, um aus der Bucht zu motoren. Die Ausfahrt ist sehr schmal (zwischen Untiefe und Land). Wir sind mal wieder dankbar über die Navi-Wasserkarten und den schwedischen Hamnguiden. Anschließend wird der Motor ausgemacht und anfangs mit gereffter, später unter Vollzeug geht es Richtung Süd.

Richtung Abend wird der Wind immer schwächer. Wir segeln immer langsamer, aber sehr gemütlich in Richtung Bokö.

Schatten der Segel auf einer Schäre, ein schöner Anblick

Wir segeln langsam in den Sonnenuntergang.

Lotte ist und dicht auf den Fersen

Wir werfen den Anker (quasi bei Windstille) unter Segeln. Auch Lotte legt unter Segeln bei uns an. Die beiden Kleinen schlafen bereits und wir genießen den restlichen Abend. Morgen wollen wir einen Spaziergang auf Bokö unternehmen, bevor es weiter Richtung Süd geht.

Distanz:26,6 Nm
Fahrzeit: 06:00
Wetter: Sonnig, anfangs Starkwind, später quasi Flaute

Tag 50- Wow schon 50 Tage unterwegs !

Die Zeit verrennt wie im Fluge, heute sind wir schon 50!!! Tage unterwegs.

Es ist ein verregneter Morgen, den wir bei einem wunderbaren Frühstück im Tre Små Rum- Café verbringen. Frisch gestärkt kehren wir zum Boot zurück.

Geniales (Frühstücks-) Café („drei kleine Räume“)
Wunderbare Grill- und Krabbelwiese
Blick auf den Seglerhafen
Malerisches Trosa

Wir unternehmen noch einen Spaziergang in Trosa, verstauen die Beiboote und bereiten alles auf den nächsten Tag vor. Es wird morgen eine längere Etappe zurück in die Schären gehen.

Nachmittags gibt es noch ein Stück Kuchen, das wir noch im Tre Små Rum gekauft hatten.

Der Abend wird noch einmal in der Sauna ausklingen gelassen. Und dann geht es früh ins Bett, um 05:00 sollen morgen die Leinen losgeworfen werden.

Tag 49- Rundum genialer Tag in Trosa

Die Beiboote werden zu Wasser gelassen und dann geht es auf den kleinen Fluss. Dieser hat eine immer weiter zunehmende Strömung.

Am Anfang liegen noch viele Boote im Fluss. Mit zunehmender Strömung werden die Boote immer weniger, bis sie ganz verschwinden.
Lieblingsplatz!? =)

Bis der Fluss, mit noch mehr Strömung und entsprechendem Getöse aus einem „Haus“ kommt. Hier ist die Fahrt offensichtlich zu Ende. Auf der linken Seite gibt es aber einen kleinen Steg, an dem wir unser Beiboot festmachen können. Zu Fuß geht es das letzte Stück weiter, erst durch die alte Mühle, vor der das Wasser ca. 2 Meter aufgestaut wird.

Links wird eine neue Fischtreppe gebaut
Festmachen, halb im grünen

Wir kaufen uns im Supermarkt frischen Salat und machen auf einer Wiese am Fluss ein Picknick. Die beiden Kleinen krabbeln über die Wiese und essen wie die Großen etwas Salat.

Anschließend geht es zum Park-Golf, die beiden Männer mit dem „Handicap“, ein Kind in der Trage vor dem Bauch zu haben. Unser kleiner Krümel schläft sogar dabei in der Trage ein.

Die Anlage ist wirklich sehr schön und wir haben eine Menge Spaß. Anschließend gibt es noch einen Eis-Becher. Allerdings besteht dieser vor allem aus Eiskugeln, darauf Soft-Eis und an dem Rand etwas Sahne. Wir vermissen die Früchte sehr und schaffen ihn nur ca. zur Hälfte.

Wir haben beschlossen, heute Abend Burger zu grillen und gehen noch einmal in den großen Supermarkt, um das Nötige dafür zu kaufen. Wir grillen heute das erste Mal auf dem Cobb-Grill von der Lotte. Die Kohle kriegen wir kaum an und brauchen am Ende dafür einen kleinen Lötbrenner. Wenn sich die Kohle dann aber erstmal entzündet, glüht sie sehr schnell durch, sondert dabei aber gelblichen Rauch ab, der sich am Deckel niederschlägt. Wir reinigen ihn lieber vor dem Grillen noch einmal.

Der Tag geht gemütlich zu Ende und wir können den Abend zu 4. sehr genießen, während die Kleinen auf den Booten schlafen, Babyphone haben wir dabei.