Tag 29- Von Figeholm nach Västervik

Wir legen um 9:38 in Figeholm ab, können jedoch erst 2 Stunden später das Vorsegel ziehen. Bis dahin ist motoren angesagt, da das Fahrwasser erst einmal eine ganze Weile zu eng betonnt ist, um segeln zu können. Am frühen Nachmittag müssen wir dann nochmal motoren, da der Wind einschläft, da hilft leider nichts außer der Motor.

Kurz vor 18 Uhr kommen wir in Västervik an. Begrüßt werden wir von dem modernen ABBA-Hotel im Vordergrund der verschiedenen Segelvereine und der Marina in Västervik, direkt an der alten Burgruine gelegen.

Am Abend gehen wir noch auf einen kurzen Abstecher in die Stadt und gönnen uns eine ordentliche Portion Softeis =) Ein paar Nächte wollen wir gern in Västervik bleiben, so viel steht schon fest.

Die Drohne hat wieder mal einen tollen Job gemacht! Die beiden Gebäude mit schiefen Dach sowie das vorgelagerte Gebäude auf dem Schwimmsteg gehören zum ABBA-Hotel
Badestelle direkt in der Stadt

Tag 28- Ein Tag zum Aufräumen und „Picknicken“

So schön auch Feiern immer sind, nach einer Party muss immer erstmal aufgeräumt werden. Das ist auch auf dem Schiff nicht anders und nach 2 Partys erst recht. Daher wird der Tag erstmal mit Aufräumen gestartet. Anschließend stocke ich die Vorräte im örtlichen Supermarkt auf. In dem Hafen standen schon ein gutes Dutzend Einkaufswagen und auf die Frage, ob ich meinen Einkaufswagen mit in den Hafen nehmen und diesen dort lassen könnte, war die Antwort nur: „Das ist kein Problem“. Insofern steht jetzt noch ein Einkaufswagen mehr am Hafen.

Logo des örtlichen Segelvereins

Das Seefahrtsmuseum- da noch keine Hauptsaison ist (beginnt ab Mittsommer), war es leider geschlossen

Also Einkauf verräumen, an Bord aufräumen. Zwischendurch läuft wieder mal eine Waschmaschine.

Am Nachmittag gehen wir mit der anderen Familie in den Ort und suchen einen Platz, um gemeinsam zu picknicken. Leider soll dies wohl nicht sein: Es gibt sehr viele Gänse und Enten und dementsprechend keine Grünfläche, die nicht voll ist mit deren Hinterlassenschaften. Dann ziehen auch noch dunkle Regenwolken auf und wir warten eine kleine Weile unter einem Baum, entschließen uns dann jedoch, zu den Schiffen zurückzukehren. Wir ziehen die Kuchenbude bei der SY Lotte hoch und verkrümeln uns darunter, es gibt leckere gefüllte Pita-Brote, vegetarische Quinoa-Bouletten, Ciabatta, Köttbullar. Wir schlemmen uns alle durch das Angebot und fallen danach ins Fresskoma.

Am Nachmittag gibts dann noch einen nachträglichen Geburtstagskuchen und damit endet der „Party-und Futter-Marathon“.

Tag 27- Wunderschöner Hafen in Figeholm

Heute steht noch ein Geburtstag an und wir können die Geburtstagsdeko an Bord direkt weiternutzen. Gegen Mittag fahren wir los Richtung Figeholm, dieser Hafen liegt auf unserem Weg und sieht in unserem Törnführer sehr nett aus. Die meiste Zeit können wir segeln, zwischendurch müssen wir einmal „anhalten“, weil wir ein Gewitter ankommen sehen. Es zieht nicht über uns durch, sondern an uns vorbei, dafür bekommen wir Regen ab. Wir haben einfach wieder den Anker geworfen und die SY Lotte hat an uns festgemacht, so wettern wir beide unter Deck bzw. unter der Kuchenbude ab. Als sich die dunklen Wolken verziehen, sehen wir einen wunderschönen, vollständigen und sehr großen Regenbogen- einfach grandios!

Wir fahren bis abends noch weiter bis zu dem abgemachte Hafen in Figeholm, der von dem dortigen Båtklubb betrieben wird. Sehr nett hier! 

Tag 26- und zur Abwechslung ankern ⚓️

Zwei Crew-Geburtstage stehen an 😊

Heute hat der kleine Krümel Geburtstag, erst essen wir in Ruhe Geburtstagsfrühstück (sofern das mit einem frisch gebackenen Kleinkind denn möglich ist 😉 und packen Geschenke aus. Das Wetter ist grau, nieselig und böig. Gegen Mittag heben wir den Anker und segeln knapp 3 h, bis wir in der angedachten Bucht ankommen. Wir tasten uns ganz langsam vor, ich stehe vorne und schaue die ganze Zeit auf das Wasser, während Paul ganz langsam unter Motor fährt, tiefer in die Bucht rein. Es darf weder zu tief noch zu flach sein, wenn man ankern möchte, daher kann man nicht direkt am Eingang in solchen Buchten oder auch Fjorde ankern. Dann kann Paul den Kleinen nicht länger in Schach halten, also gehe ich nach hinten und Paul drosselt nochmals die Fahrtgeschwindigkeit. Er schaut dabei auch weiterhin akribisch auf die Karte. Das ist uns aber alles nichts, bei dem Nieselregen ist die Sicht auf das Wasser auch schlechter geworden. Wir brechen ab und suchen uns direkt eine neue Ankerbucht raus. In dieser kommen wir um kurz nach halb 6 am Abend an, wenige Minuten danach kommt die SY Lotte (SY steht als Abkürzung für Segelyacht) und macht an uns fest. Unser Anker ist groß genug, um beide Boote an Ort und Stelle zu halten. Diesen hatten wir erst wenige Wochen vor der Fahrt getauscht und sind nun wirklich froh darüber. Bei dieser Konstellation macht sich auch bezahlt, dass er eigentlich etwas überdimensioniert ist, denn so funktioniert es prima mit beiden Booten an unserem Anker. Wir essen noch den am Vorabend gebackenen Apfelkuchen aus Pauls Kindheit, diesmal als Variation mit Birnen und Äpfeln, es schmeckt uns allen sehr gut und wir sind froh, endlich angekommen zu sein. Während ich den Kleinen ins Bett bringe, machen die beiden Männer den Grill startklar und wir essen am Abend noch Allerlei Gegrilltes zusammen. Zum Glück hält der Grill noch durch. Man muss nur wissen, wie man es sich schön machen kann 😉 

Tag 25- Ab zum nächsten Ankerplatz!

Am nächsten Tag soll es weitergehen. Es ist zwar viel Wind aus West vorhergesagt, aber im Schutz vom Land sollte es nicht allzu viel Welle geben. Ziel für den Tag ist Pataholm, ein kleiner Ort, der im Törnführer empfohlen wird.

Begrüßung der Stadt Kalmar an die Seefahrer 🙂

Wir Tanken noch in Kalmar Diesel und Benzin, sodass wir für die nächsten Tage unabhängig sein sollten. Da Lotte nicht tankt, sind sie einige Meilen vor uns und ich hab mir als Ziel gesetzt sie einzuholen. Dies gelingt nach einiger Zeit. Der Wind nimmt immer weiter zu und kurz bevor wir in die Einfahrt nach Pataholmen kommen haben wir bis zu 7 Windstärken. Lotte entschließt sich daher nicht vor Anker zu gehen und einen Hafen anzulaufen.

Wir segeln weiter nach Pataholm und werfen im Windschatten vom Land den Anker. Hier sind nur noch 4 Windstärken und der Anker hält gut.

Kalmarsund Brücke

Wir lassen das Dingi zu Wasser und fahren nach Pataholm rüber. Der Ort ist zwar sehr klein aber auch sehr Idyllisch.

Nicht ganz nach Norm 🙂
Sauna vor Anker

Am nächsten Tag hat der Krümel Geburtstag, wir dekorieren das Boot ich am Abend und packen die Geschenke ein. Morgen wollen wir wieder zusammen mit Lotte vor Anker gehen.

Tag 24- Von Schlössern und Gärten in Kalmar

An diesem Samstag stehen zwei Dinge auf dem Plan, Stadt erkunden und einkaufen.
Der Hafen in Kalmar liegt so günstig in der Nähe eines Supermarkts, wie man es leider nicht allzu oft findet, das bietet sich also auch gut an, um Getränke und vor allem Trinkwasser zu proviantieren. Also läuft Paul zum einkaufen und ich gehe mit dem kleinen Krümel durch den wunderschönen Stadtpark Richtung Schloss.

Interessantes Baum-Gebilde
Kalmar-Slott
So ein Paradies versteckt hinter einem kleinen Tor

Am Nachmittag treffen wir uns dann, nachdem wir den tollen Stadtpark erkundet sowie das Schloss bestaunt haben, mit dem Vater und seiner Tochter von der “Lotte“. Durch Zufall biegen der Krümel und ich falsch ab und landen in dem wunderschönen Garten “Krusenstiernska Gården“, wo die beiden Kleinen super im Gras krabbeln können. Am Abend gehen wir zu dritt zu einem Eisladen in der Altstadt, die sich direkt hinter dem Hafen erstreckt. Abends steht dann wieder Sauna auf dem Plan 🙃

Tag 23- Ein Tag im schönen Kalmar

Super Wind heute! Schade, dass wir jetzt nur so eine kurze Strecke bis Kalmar vor uns haben! Es läuft so gut, dass ich Paul frage, ob wir nicht noch ein Stück weiter segeln wollen und dann umkehren nach Kalmar.

Nach einer ausgiebigen Mittagspause nach unserer Ankunft im Hafen, der sich schön zentral und damit in kurzer Distanz zu Stadtpark mit Schloss und der Altstadt mit mittelalterlichen Stadtmauern sowie direkt an der Linné Universität befindet, wollen wir uns zunächst etwas umschauen und versuchen, einen Spielplatz oder eine gepflegte Rasenfläche zum Krabbeln zu finden. Unser Eindruck von Schweden ist, dass hier viel Wert auf gepflegte Grünflächen und (städtische) Parkanlagen gelegt wird: der Rasen ist meistens saftig grün, man sieht sehr selten Müll irgendwo und nur in der Nähe von Gewässern gibt es das Problem mit den Hinterlassenschaften von Enten aber meistens Gänsen. Eine Alternative findet sich dann aber dennoch in der Umgebung.

Wir schlendern also zu sechst durch die Stadt und setzen uns in einen Burgerladen, der ein “After work“- Angebot hat. Ja, Schweden und die Preise in Restaurants, da können wir aus Deutschland nur staunen.

Für den Abend wir die Sauna des Hafens bestellt (im Preis inkl.) und freuen uns sehr drauf- erst gehen die beiden Männer, während wir die zwei Mäuse ins Bett bringen, dann sind wir an der Reihe. Paul hat sogar Saunadüfte von zu Hause mitgebracht, so kommt auch richtig Wellnessfeeling auf. 😊

Tag 22- Vom idyllischen Kristianopel zum ersten schwedischen Ankerplatz

Nach den letzten Tagen sind die Wassertanks im Boot ganz schön leer. Daher startet der Tag mit dem Auffüllen der beiden 70 Liter- Tanks. Heute soll es weiter in Richtung Kalmar gehen. Wir haben uns eine Ankerbucht kurz vor der Stadt herausgesucht und wollen dort mit der Familie auf dem Boot „Lotte“ zusammen ankern. Am nächsten Tag soll es dann nur noch ein kurzes Stück bis Kalmar sein.

Eine Dusche mit Lichtschalter- aber für Wasser, nicht für Licht. Mal was Neues!
Der hafeneigene Bouleplatz – sogar schon mit Kugeln!

Gegen Mittag geht es dann los, den Kalmarsund entlang Richtung Norden.

Nach einer Fahrt von ca. 5 Stunden kommen wir am geplanten Ankerplatz an. Lotte und Crew waren bereits vor uns gestartet und haben schon den Anker geworfen. So kommt es, dass unsere erste Nacht vor Anker nicht an unserem, sondern dem Anker von Lotte verbracht wird. So gehen wir einfach längsseits dran und legen an dem Boot an. Da das Mädchen heute Geburtstag hat, gibt es leckeren selbstgebackenen Kuchen und die Kinder spielen auf dem Boot.

Es gibt sogar Luftballons

Abends werden noch die beiden Dingis (Beiboote) aufgepustet und für eine erste Testfahrt zu Wasser gelassen.

Morgen soll es noch das kurze Stück nach Kalmar gehen. Da unsere Gasflasche heute leer gegangen ist und auch der Dieselvorrat zur Neige geht, soll hierfür Nachschub besorgt werden.

Tag 21- Von Utklippan in den Kalmarsund

Wenn wir ein Bild vor Augen haben, wenn wir den Namen „Bullerbü“ hören, dann wäre es das Bild von Kristianopel (nein, dies ist nicht die Nachbarstadt von Konstantinopel! =)).

Rauschefahrt mit Gennaker
Danke an die liebe Einhandseglerin mit lieber Hundedame für dieses Foto! =)

Es ist guter Wind, das Anlegemanöver erfordert Konzentration, denn der Wind pustet auch im Hafen noch ordentlich. Wir sehen einige Segler wieder, die wir erst auf Christiansø, dann auf Utklippan getroffen haben, darunter Deutsche und Dänen. Auch eine Einhandseglerin aus Deutschland ist dabei (oder sollten wir lieber „Einhundseglerin“ sagen? ;-), sehr bemerkenswerte Frau. Sie nimmt unterwegs immer wieder Bekannte und Freunde mit an Bord, die restliche Zeit ist sie mit ihrer Hundedame alleine unterwegs – von Hamburg Richtung Stockholm. Das Schiff hat sie vor ein paar Jahren in Spanien erworben und dann mit einem Bekannten nach Deutschland gefahren auf dem Seeweg. Sie verbringt ihre Sommer auf dem Boot und im Winter geht sie ihrem Beruf z.B. auf den Kapverden nach, als Tierärztin im Tierschutz. Das mögen wir auch so gern am Segeln, neue (wenn auch nur kurze) Bekanntschaften zu machen und sich auszutauschen, über den nächsten geplanten Anker- oder Hafenstop oder auch das ganze Leben.

Zurück zu Kristianopel: Es ist der erste Hafen, der auch etwas Zivilisation mitbringt, sogar einen kleinen „Tante Emma-Laden“ gibt es. Die Preise in Schweden schocken uns nicht wirklich, einiges ist teurer, anderes ähnlich bepreist wie in Deutschland (Differenz wohl stark abnehmend …)…

Der Hafen ist preislich wie die meisten Häfen in Deutschland, dafür aber sogar mit Waschmaschine / Trockner und Dusche inkl. – dies kommt in Deutschland ja eigentlich immer noch oben rauf!

Im Hafen eine öffentliche Boulebahn mit Kugeln zur freien Spielverfügung, echt klasse!

Am Nachmittag kommt ein weiteres deutsches Segelschiff an; Paul bemerkt es, weil er die Kommandos mitbekommt: „Noch 4 Meter, noch 3 Meter, noch 2 Meter… rumms!“ Autsch, das war der Bug, der die Hafenmauer touchiert hat… Paul spricht sie später an, als er sieht, dass ein Buggy vor dem Schiff steht. Eine fast schon schicksalhafte Begegnung! Das Paar aus Ba-Wü hat eine Tochter dabei, nur wenige Tage älter als unser Krümel, sie sind eine ähnliche Zeit unterwegs wie wir, gestartet auf Fehmarn und auch unterwegs Richtung Stockholm. Ist das noch Zufall? Sie sind uns auf Anhieb sympathisch, wir verabreden spontan, uns am nächsten Tag in einer Ankerbucht zu treffen und ins Päckchen zu legen vor Anker. Anlässlich des Geburtstags der kleinen Tochter werden wir spontan zu Kaffee und Kuchen an Bord eingeladen.