Tag 40 – und am nächsten Ankerplatz ist es sogar noch ein Stückchen schöner!

Am Vormittag fahren wir mit dem Dingi erst an eine Insel, auf der man aber nicht so gut mit der Picknickdecke sitzen kann, weil es direkt an der Anlandungsfläche sehr dicht bewaldet ist. Also fahren die beiden Männer zur anderen Seite um zu erkunden, ob es dort besser aussieht – tut es! Also holen sie uns mit den Kindern ab und wir finden die Aussicht und den Platz so klasse, dass wir kurzerhand beschließen, hier zusammen zum Mittagessen zu grillen!

Unser Fazit ist: So haben wir es uns in den Schären vorgestellt! =)

Am Nachmittag geht es weiter zur nächsten Schäre, wo wir am Abend nach einem schönen Segeltörn ankommen.

Tag 39 – Adé Stockholm- Ab in den Stockholmer Schärengarten!

Am Vormittag unseres Abfahrtstags wollen wir nochmal die Krabbelmöglichkeiten des Djurgårdens nutzen und bemerken eine Fahne, auf der ein Bild einer Zecke mit der Abkürzung „TBE“ (auf dt.: FSME) abgebildet ist. Ich informiere mich an der Touristeninformation und erfahre, dass von Frühling bis Herbst in ganz Schweden, aber insbesondere in Stockholm die Gefahr groß ist, sich bei einem Zeckenbiss mit FSME zu infizieren. Paul und ich sind geimpft, der kleine Krümel ist noch zu jung. Hilft nix, regelmäßig absuchen und hohes Gras und Büsche meiden.

Warnung vor der durch Zecken übertragbare Krankheit FSME, bei der Stockholm ein „Hotspot“ darstellt

Die ersten ca. 1,5 h raus aus Stockholm und dem Fahrwasser von dort ist ziemlich ruppig, es herrscht viel Verkehr von insbesondere vielen Kreuzfahrtschiffen und vielen motorisierten Sportbooten, die durch die Schären durchflitzen, eine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt es zu unserem Leidwesen als vergleichbar eher langsames Segelschiff gibt es nicht. Heute ist mal wieder Sonntag, wahrscheinlich ist es deshalb heute auch so voll von Freizeitbooten. Die letzten Städte haben wir immer an einem Sonntag verlassen: Kalmar, Västervik und jetzt Stockholm. Ist wohl ein Zufall?

Wir tanken auf der Schäre Fjäderholmarna, die gerne von Ausflugsschiffen von Stockholm aus angelaufen wird. Hier gibt es nämlich eine Tankstelle, an der nicht nur eine oder zwei, sondern gleich über 12 Zapfsäulen bereit stehen, ein Tankwart hilft gern beim An- und Ablegen. Wieder was Neues! Das ist der Grund für uns, hierherzufahren, die Ausflügler aus Stockholm haben ihr eine nicht allzweite Anreise, sind aber raus aus der Stadt und im Grünen + am Wasser. In wenigen Metern Entfernung zur Tankstelle sind einige Personen auf den Felsen und davor im Wasser und baden. Wir können uns tatsächlich schönere Orte zum Baden vorstellen 😉

Wir nehmen noch einen vollen Tank mit Bootsdiesel mit und machen dann los in Richtung Schärenwelt. Wir kommen am Abend in einer tollen Bucht an und freuen uns auf den nächsten Tag, um das Land um uns herum zu erkunden.

Tag 38- Vasa, Djurgården und der Mittsommerkater

Heute ist Samstag, heute steht noch unbedingt das Vasa- Museum auf dem Plan. Für uns ein Pflichtbesuch. Am frühen Nachmittag wollen wir uns mit Timo, Svenja und ihrer kleinen Tochter im Djurgården treffen, weshalb wir den Museumsbesuch auf den Vormittag legen und hoffen, dass nicht allzu viele Reisegruppen am Vormittag vorbeikommen. Auf Nachfrage bei einer Museumsmitarbeiterin empfahl sie uns nämlich, lieber nachmittags zu kommen, da dann die Reisegruppen weg seien. Also hoffen wir mal, dass es trotzdem gut geht. Paul trägt unsere kleine Maus in der Trage durch das dunkel gehaltene Museum, in dessen Mitte das Schiff „VASA“ steht:

„Das Schiff Vasa sank 1628 vor Stockholm noch auf seiner Jungfernfahrt. Nach 333 Jahre am Meeresboden wurde das imposante Kriegsschiff geborgen, woraufhin es eine neue Reise antrat. Heute ist die Vasa das am besten erhaltene Schiff des 17. Jahrhunderts und in Stockholm in einem eigens dafür errichteten Museum zu bewundern. Dieser einzigartige Kulturschatz umfasst 98 Prozent der Originalteile, darunter Hunderte kunstvoll geschnitzter Holzskulpturen.“ (Quelle: https://www.vasamuseet.se/de)

Also wirklich zum Einsatz gekommen oder mal wirklich gesegelt wurde die Vasa nicht. Sie wurde in einem sehr aufwendigen Projekt vom Meeresboden geborgen und tatsächlich nahezu als Ganzes „gehoben“. Es herrschen konstante Luftfeuchtigkeit und eine Temperatur von 18,5 Grad Celsius, was dem Erhalt des Schiffes zu Gute kommt. Für die sehr warmen Außentemperaturen, die während unseres Stockholmbesuchs herrschen (ca. 26-28 Grad Celsius), eine sehr angenehme Angelegenheit für uns!

An Bord haben wir eine Dieselheizung, zu der auch eine Lüftung gehört. Diese zieht Außenluft über die Backskiste in die Achterkajüte und den Salon. 

Das kann ganz angenehm sein, aber im Boot und insbesondere wenn es im Hafen liegt, ist es grundsätzlich recht warm. Da sich das Schiff nicht wie vor Anker mit dem Wind mitdreht, bekommt man im Hafen deutlich weniger Luftzug zur Abkühlung ins Schiff. Und fliehen ist maximal in Richtung Dusche möglich 😉

Wer mehr wissen möchte, der Audioguide des Museums ist in deutscher Sprache hier abrufbar: https://www.vasamuseet.se/besok/audioguide/audioguide-german

Der Besuch des Schiffs rufen Ehrfürchtigkeit, Begeisterung für den Schiffsbau und Faszination in uns hervor.

Im Flyer des Museums ist von einem Restaurant die Rede, in dem es „Hackbällchen mit Rahmsoße, Kartoffelstampf und Gurkensalat“ geben soll. Das ist ein Wort! Den aufgerufenen Preis nehmen wir zur Kenntnis, schlucken kurz und lassen es uns dann schmecken! Sie sind wirklich sehr gut, besser als man es häufig von anderen Museumslokalen gewohnt ist. 

Im Anschluss gehen wir in den Djurgården-Park (https://www.skr.de/schweden-reisen/sehenswuerdigkeiten/djurgarden/) und treffen uns mit den anderen. So tolle gepflegte Grünflächen und Blumenrabatte! Eine Augenweide wo wir auch hinschauen!

Leider ist ein wunderschöner Garten zwar geöffnet, aber das nette Café, für das wir lange durch den Djurgården hergelaufen sind, hat geschlossen. Heute ist der Tag nach Mittsommer, da katern die Schweden wohl aus. Wir sind nicht die einzigen, die hergelaufen sind und nun vor verschlossenen Türen stehen.

Auf dem Rückweg nimmt sich Paul einen E-Roller, die überall in der Stadt verteilt sind und fährt zum Supermarkt. Der Kleine und ich gehen zurück zum Schiff.

Tag 37- Mittsommerfeier

Heute steht das Mittsommerfest an, für welches wir in das Freilichtmuseum „Skansen“ gehen möchten, wir haben viel Gutes darüber gehört. Nach dem Vormittagsschläfchen machen wir uns fertig und brechen auf in das weltgrößte Freilichtmuseum. Schon auf den Straßen strömen viele Menschen in genau die Richtung, in die wir auch möchten. Wir haben die Tickets vorher online gekauft, bis zum Einlass waren wir daher nur gute 10 min in der Schlange. Es sind mittlerweile gute 26 Grad Celsius. Wir stiefeln zu dritt erstmal einen ordentlichen Hügel hoch und sind froh, eine „große Pulle Wasser“ dabei zu haben. Svenja, Timo und ihre kleine Tochter sind schon im Park und wir wollen uns treffen. Je weiter wir kommen, desto voller wird es – zwischenzeitlich verliere ich Paul und den Krümel aus den Augen. Ich hatte versucht, ein paar Fotos zu machen. Ich bin wirklich total baff – ich glaube ich habe selten so viele Menschen auf einem Haufen gesehen. Wir hatten überlegt, uns eine schöne Wiese zu suchen, um die Picknickdecke auszubreiten. Es gibt noch vereinzelt kleine Flecken in der prallen Sonne, die nicht „besiedelt“ sind. Jegliche Besucher haben sich vermutlich schon früh am Morgen oder Vormittag einen Platz für den Tag gesucht, um den Tag der Mittsommerfeier mit der Familie oder Freunden hier zu verbringen. Das Fest geht von Freitag bis Sonntag mit gleichem Programm, am Freitag jedoch soll der Maibaum aufgestellt werden. Das war der Grund, weshalb wir am Freitag herwollten. Wir finden zwischenzeitlich ein Fleckchen, wir wir uns auf Baumstämme setzen können, für die zwei Kleinen leider nicht geeignet und ein Fleckchen zum Krabbeln ist auch nicht in Sicht. Ich bin wirklich sprachlos – schade, dass wir das nicht absehen konnten, wir hätten besser am Wochenende herkommen sollen. Wir gehen weiter durch den Park kommen vorbei an Blumenrabatten, Rosengärtchen und historischen Gebäuden (es ist ja schließlich ein Freilichtmuseum), es gibt jedoch auch Seehundbecken, Affenhaus und Ostsee Science Center. Das Konzept wirkt nicht mehr stimmig/ vermutlich hat man versucht, das Freilichtmuseum um Attraktionen zu erweitern, um mehr Familien anzusprechen; leider fehlt dadurch total der rote Faden und wirkt wie eher wie ein Sammelsurium an Dingen, die Kindern Spaß machen könnten. Am zentralen Platz gibt es allerlei Essensstände, natürlich wird auch hier wieder der „falsche Hotdog“ angeboten, hier allerdings als Wurst im Brötchen, eher erinnert an eine Bratwurst wie bei uns. Die Auswahl ist wirklich top, über die Preise versuchen wir nicht nachzudenken. Der Eintritt hat mit knapp 22 EUR pro Erwachsenem schon gut zugeschlagen, das Preisniveau geht hier natürlich genauso weiter. Immerhin finden wir noch einen schönen Platz (mit vielen anderen zusammen) auf einer Wiese und die Kinder erkrabbeln sich die anderen Picknickdecken und können dort direkt mal schauen, was alles so zu essen im Angebot ist 😉 Auf dem Rückweg wollen wir noch einen Blick auf den Maibaum wagen, der Anblick der Menschenmassen löst bei mir aber einen Fluchtreflex aus und wir entscheiden uns dafür, zum Boot zurückzukehren.

Wir kommen am ABBA-Museum (das möchte ich nächstes Mal unbedingt besuchen) und dem Erlebnispark Gröna Lund vorbei. Das Gekreische der Besucher können wir bis zum Hafen hören, wenn sie in einer der Achterbahnen sitzen. Für uns bisher einmalig. Wir hatten uns vorher informiert, man bucht online entweder den Vor- oder Nachmittag für den Besuch und zahlt je nach Wochentag und Monat zwischen 295 SEK und 525 SEK; jetzt im Sommer aber eher ab 495 SEK. Wirklich kein Schnapper und der Park ist natürlich nicht so weitläufig wie wir es in Deutschland kennen. Wenn die Kinder größer sind, wollen wir es nachholen 😉 Als wir grad auf dem Weg zum Boot sind, ist jedenfalls grad „Schichtwechsel“, die Nachmittagsbesucher strömen uns entgegen. Man könnte das Fazit ziehen, es sei der Tag der Menschenmassen für uns gewesen.


Blick aus dem Hafen zum Vergnügungspark

Tag 36- Stockholm erkunden

Stockholm ist eigentlich eher wie Paris – oder Athen. Auf jeden Fall müsste es südlicher liegen und nicht so weit nördlich. Was wir damit meinen? 

Uns begegnen bei unserem Spaziergang Richtung Stadtkern extrem viele „Fashionistas“ (deshalb Paris 😉 und die Gebäude wie Atmosphäre erinnert nicht an Skandinavien. 

Der Eindruck des sehr hohen Preisniveaus festigt sich, Mittagessen (inkl. Leitungswasser, Baguettte und teilweise Beilagensalat) kostet 179 SEK (umgerechnet ca. 16,75 EUR) aufwärts, abends soll es noch teurer sein. Das ist mal eine Ansage! Dennoch: Die Cafés, Bistros und Restaurants sind voll.

Wir gehen die lange Promenade in Östermalm Richtung Stadtkern entlang und retten uns vor der Wärme (diese Promenade besteht auch noch komplett aus Steinplatten ohne Schatten wie von Bäumen o.ä.) in den nächsten Park. Auch hier sind die Anlagen sehr gepflegt, der Rasen ist saftig grün und überall sieht man Blumenrabatte – so schön. Und endlich was „Krabbelbares“ für den kleinen Krümel. Also zwei Hot Dogs für uns, für den Kleinen schattigen „Auslauf“ und saftiges Gras zwischen den Zehen. Die Hot Dogs sind hier in Schweden übrigens „French Hot Dogs“- also die Würstchen mit Ketchup/Senf im Brötchen. Gurken und Röstzwiebeln sucht man vergebens. Ob das in ganz Schweden so ist? Falls ja, vera*** uns IKEA aber kräftig 😉

Wir ziehen einen Park weiter und treffen die „Besatzung“ von der SY Lotte. Dort lassen wir uns wieder nieder und der Kleine erkundet den neuen Park.

Wir drei wechseln den Stadtteil und gehen in die wunderschöne Markthalle „Salu Hall“, in dem wir ein leckeres Brot und das leckerste Eis unseres Lebens kaufen. Nebenan ist ein Supermarkt und wir füllen wieder den Proviant auf. Auf dem Rückweg noch ein kleiner Abstecher in ein süßes Spielzeuggeschäft gegenüber, um noch einen kleinen Ball für die Wiese zu kaufen, den wir jetzt immer mitnehmen möchten.

Tag 35 – Stockholm wir kommen (über Schleusen und unter Brücken durch)

An diesem Morgen starten wir spontan schon kurz nach 9 Uhr, nach dem Tanken für den Außenborder, von Södertälje in Richtung Nordwest. Die erste Brücke soll um halb 10 öffnen, was uns Timo von der SY Lotte kurz vorher mitteilt (er hat diese Information seinem Kartenmaterial entnommen).

Es gibt zwei Wege nach Stockholm: Einmal außen herum, durch die Schären, einmal „hintenrum“ über Södertälje über Schleusen und unter Brücken durch. Wir haben uns entschieden, Letzteres für den Hinweg zu wählen, da dieser Weg kürzer ist; so kommen wir von hier nach Stockholm in weniger als 1 Tag. Dennoch heißt das, heute kein Segeln möglich, nur motoren.

Manch eine Brücke ist recht niedrig, aber mit einem guten Augenmaß von zwei Booten aus gelingt die Durchfahrt, eine Brücke wird direkt im Anschluss an die Schleusung kurz vor Stockholm geöffnet. Für die Schleusung muss jedes Boot bezahlen (umgerechnet ca. 25 EUR pro Boot), dies kennen wir aus Deutschland gar nicht. Ein Schleusenwärter geht hier rum und hält einem ein Kartenlesegerät hin, befestigt an einem Verlängerungsstock (auf Nachfrage kommt die Antwort: „Seit Corona!“ ;-). Barzahlung hier weder erwünscht noch möglich, wie so häufig in Schweden. Die Schleuse mit direkt angrenzender Brücke kurz vor Stockholm ist mal was Anderes: Es wird kein Wasser rein- bzw. rausgepumpt, sondern einfach das Tor einen Spalt geöffnet, sodass Wasser ab- bzw. zufließen kann. Das geht natürlich nur, weil der Unterschied der Wasserstände nicht sehr hoch ist.

Kaum ist die Schleusung abgeschlossen, fahren die (niedrigen) Motorboote raus, die Segler warten und die Brücke direkt am Schleusentor wird hochgeklappt. Die Fahrt durch die äußeren Stadtteile ist interessant und stimmt auf Stockholm ein, eine Stadt, so anders als die bisher besuchten Städte. Wir fahren an alten Industrieseglern vorbei, die hier vermutlich nur noch liegen, aber keinen Nutzen mehr haben, vorbei an modernsten Bürokomplexen mit Blick aufs Wasser (wie nett!), kombiniert mit alten Hafenkränen (nun wohl unter dem Kunstaspekt beibehalten) und Wohnkomplexen, wie sie bei uns in den 1990er-Jahren gebaut wurden. Dann eröffnet sich der Blick auf Stockholm und das Herz macht einen Hüpfer =)

Gegen 15 Uhr kommen wir in Stockholm an. Es gibt einen zentralen Hafen, den Wasahamnen, der direkt an einigen Museum gelegen ist, u.a. an dem weltbekannten Wasa-Museum. Ich war dort schon einmal vor ca. 19 Jahren (wenn man sowas sagen kann, merkt man, dass man alt wird =/ ) und Paul noch nicht bzw. war er ja auch noch nie in Stockholm. Der Krümel und ich verlassen kurz nach der Ankunft das Schiff, während Paul sich von der langen Fahrt in der Waagerechten erholt. Wir erkunden die Umgebung rund um den Hafen und suchen uns eine schöne Krabbelwiese. Auch hier ist es nicht ganz leicht, eine ohne Enten- bzw. Gänse-„Hinterlassenschaften“ zu finden, aber wir sind schlussendlich erfolgreich.

Die SY Lotte bucht den Liegeplatz direkt nach der Ankunft bis zum Sonntag, also für 4 Nächte. Bis Samstag ist für uns auch klar, nachbuchen geht immer noch. Die Gebühr ist die bisher höchste mit 380 SEK (umgerechnet knapp 35,50 EUR), aber das Preisniveau in der Hauptstadt ist sowieso sehr hoch, wie sich noch zeigen wird. Verglichen mit den bisher eher bezahlten 21 EUR (Södertälje) bis ca. 24 EUR (die meisten anderen Häfen), zeigt sich der Unterschied schon direkt bei unserer Ankunft.

Anlässlich der Sommersonnenwende, „Mittsommer“, die am Freitag, den 24.06. gefeiert wird (es handelt sich immer um den Freitag nach dem 21.06.), sind wir etwas schneller nach Stockholm gefahren. Wir hatten gehört, dass das Mittsommerfest im Skansen sehr sehenswert ist; da die Plätze im Wasahamnen jedoch begrenzt sind (und die paar Plätze, die man online vorab reservieren konnte, bereits ausgebucht waren), hatten wir uns überlegt, bereits am Mittwoch anzukommen. Dieser Plan ist gut aufgegangen, auch wenn der Dienstag und der Mittwoch eher lang bzw. schon anstrengend waren.

Brückenöffnung
Bürogebäude im Vorort von Stockholm
Eine schwimmende Leuchtreklame 😉 Auch noch nie gesehen…

Tag 34- Von Kalskär nach Södertälje- und Stockholm ein gutes Stückchen näher

Heute geht es schon um um Viertel nach 7 Uhr am Morgen los. Leider können wir erst ab 14 Uhr segeln, da erst ab dem frühen Nachmittag Wind aufkommt. Bis 19.30 Uhr hält sich ein segelbarer Wind, die letzte halbe Stunde bis zum Hafen in Södertälje motoren wir dann.
Von dem Hafen haben wir nicht wirklich was, aber es sieht hier nicht sonderlich nett aus. Vielleicht wäre die Stadt sehenswert, aber wir wollen ja morgen früh direkt weiter zu unserem Ziel: Stockholm!!!

Kleinen Plastikbox gefüllt mit warmen Wasser, vielleicht noch ein kleines schwimmendes Spielzeug dazu- und das Kind ist glücklich!
Irritierende Ampel- „Stop“ bei zwei roten Lichtern. Und bei einem, was dann?

Tag 33- Von den Gryts-Schären in die St.-Anna-Schären

Heute geht es um kurz vor 3 Uhr am Nachmittag los und wir verlassen die sehr schöne Ankerbucht vor Bokö Hamnviken. Wir sind keine 4 Stunden unterwegs nach Kalskär, eine Ankerbucht weiter im Norden. Sie markiert ein gutes Zwischenziel auf dem Weg nach Stockholm. Mittlerweile ist auch die SY Lotte davon angetan, Stockholm zu erreichen, nachdem sie zwischenzeitlich nicht mehr damit gerechnet hatten. Aber soooo weit ist es von hier nun nicht mehr. Es wird leider eine reine Motorfahrt, da der Wind nicht mal ansatzweise ausreichend ist.

Den Vormittag genießen wir zunächst noch in der Bucht, in der wir komplett alleine sind, auch spätabends ist kein anderes Boot mehr dazugekommen. Svenja von der SY Lotte packt ihr SUP aus und erkundet die Bucht auf eigenem Paddel. Später fahren sie und Paul mit unserem Dingi an Land. Ich bereite in der Zwischenzeit Zitronenpasta zu, sodass wir dann gut gestärkt losfahren können.

Von der kleinen fast kreisrunden Bucht bei Kalskär haben wir nicht sehr viel, da wir erst kurz nach halb 7 am Abend ankommen und uns verabreden, am nächsten Morgen früh aufzubrechen. Wir möchten gern am Mittwoch in Stockholm ankommen, damit wir sicher einen Platz im Wasahamnen bekommen. Am Freitag wird Mittsommer gefeiert; wir haben uns das Freilichtmuseum Skansen in Stockholm ausgeguckt, um diesen sehr wichtigen Feiertag dort zu verbringen. Der Wasahamnen ist nicht so groß, wie man es für die schwedische Hauptstadt erwarten würde. Einige der Gästeplätze können vorab online reserviert werden, leider war dies bei unserer endgültigen Entscheidung, ab Mittwoch in Stockholm zu sein, dann nicht mehr möglich (keine Plätze mehr zur Onlinereservierung vorhanden).

Tag 31- Die Luft ist raus

Anstrengende Abende bzw. Nächte, fordernde Kleinkinder an Bord, in der Regel kaum „Frei“-Zeit und wenig Schlaf. Dabei das Wissen, dass solch eine Reise nicht oft im Leben möglich sein wird- oder erst wieder im Rentenalter. Wann hat man denn sonst nochmal 10 bzw. 12 Wochen Zeit zum Segeln als Familie ?!

Dazu die vielen Eindrücke, die man als Erwachsener anders verarbeitet als ein Kleinkind. Nichts verpassen wollen von Landschaften und Städten, gleichzeitig kein Backup („Babysitter“) dabei als Kleinstfamilie für eine kleine Auszeit.
Ich denke das beschreibt es ganz gut, wie wir 4 uns grad fühlen.

Diese Reise ist unheimlich schön, vielleicht “once in a lifetime“, gleichzeitig phasenweise auch unheimlich anstrengend. Eigentlich keine Ruckzugsmöglichkeit, weder zeitlich noch räumlich.

Also noch einen Tag hierbleiben und ruhig machen. Naja, einkaufen müssen wir auch noch. Aber trotzdem ruhig machen und in den Park vorher. Und auf dem Rückweg ein Eis. Dann also morgen weiter Richtung Norden und Richtung Stockholm.

Tag 30- Västervik erkunden

An diesem Morgen gehe ich gleich früh zum Bäcker, von dem ich bei Google gelesen habe, dass er richtig gute Backwaren verkauft- und dem ist auch so. Die „Bulle“ (schwedisch für Brötchen) sind preislich noch im Rahmen (ca. 0,80 EUR umgerechnet pro Stück), das Brot jedoch kostet 6 EUR, welches ich mir aussuche. Man versteht, wieso keine Preise dabeistehen. Unterwegs treffe ich die Mama mit der kleinen Tochter von der SY Lotte, die sich in das Bäckerei-Café zum Frühstücken setzen wollen, hier schläft der Papa noch. Als ich zurückkomme, sind meine beiden Männer gerade erst aufgewacht.

Alte Burgruine
Heute ein Wellnesscenter, die Preise habe ich mir gar nicht erst angesehen…

Mittags gehen wir zwei Frauen mit den beiden Lütten zu einer gepflegten Rasenfläche vor dem „Warmbadehuset“, schlagen eine Decke auf und nutzen den Platz für Spiel und Krabbeln (wobei es den Krümel in der Regel nicht länger als 5 sek auf einer Decke hält, und das auch nur, wenn man ihn in die Mitte der Decke setzt 😉

Am späten Nachmittag entdecken wir einen wunderbaren „Generationen-Spielplatz“, der für uns alle etwas bietet! Er ist riesig groß und hat u.a. Spielgeräte, die wir noch nie gesehen haben, auch welche für Erwachsene. Eine tolle Sache!

Der Hafen hier ist recht interessant, es gibt wieder keinen Hafenmeister, diesmal soll man sich über eine App anmelden und bezahlen (zb mit hinterlegter Kreditkarte). Der Strom kostet für 24 h 5 Euro (was auch immer man für diesen stolzen Preis anschließen soll 😅), und da es keinen Hafenmeister gibt, interessiert sich auch niemand für die Gastlieger und kontrolliert, ob bezahlt wurde. Den Code für die sehr sauberen und modernen Sanitäranlagen erhält man dann in der App.