Tag 57- Wo kommen die ganzen Schiffe her ?

Die Ankerbucht verlassen wir gegen 20 nach 9 am Morgen. Wir segeln ca. 80 Minuten mit gerefften Groß- und Vorsegel, weil heute ordentlich Wind ist.gegen 20 vor 1 am Mittag kommen wir in Figeholm an, diesen Hafen kennen wir ja bereits- wir waren hier vor genau einem Monat (als Paul Geburtstag hatte). Obwohl „erst“ Mittag ist, kommen im Minutentakt Schiffe an und der Hafen ist noch oder schon voll. Wir finden noch ein Plätzchen und die SY Lotte, die 2 Minuten nach uns ankommt, findet ebenfalls noch einen, vielleicht sogar den letzten Platz. Gerade hier ist es schon ärgerlich, wenn man keinen Platz findet, da man einige Zeit doch das Fahrwasser gezielt diesen Hafen ansteuert; einen Weg, den man bei Pech und fehlendem Platz erfolglos also wieder komplett zurückmüsste. Wir wollen heute noch die im Preis inkludierte Waschmaschine/ Trockner für unsere Bettwäsche nutzen, was dringend nötig ist. Diese Idee haben natürlich sehr viele und es gibt nur jeweils zwei Maschinen. Vor einem Monat war dies noch kein Problem, jetzt bekommen wir erst den Slot von 22 bis 00 Uhr. Zum Glück ist doch ein Segler schneller mit seinem Waschen und wir können vorrutschen, erst um Mitternacht die Wäsche zu holen (mit der wir ja eigentlich schlafen wollten und wir morgen schon zeitig weiterwollen), wäre wirklich blöd gewesen.

Auf dem Rückweg (es sind nur wenige Minuten Fußweg), kommen wir am Sjöfartsmuseum vorbei, welches nun endlich geöffnet hat, der Eintritt ist frei. Es sind viele Ausstellungsstücke in die zwei Etagen des sehr beeindruckenden Fachwerkbaus gestopft und Paul entdeckt zu unserer Belustigung einen Außenbordmotor (Johnson, 3,5 PS, 2-Takter), den er selbst mal vor gut 15 Jahren besessen hat für sein Kanu. Ich denke, in diesem Moment fühlt er sich vielleicht schon ein bisschen alt 😉

Das ist das gute Stück!

Am Abend nutzen wir den Grill des Segelvereins mit Holzbank und grillen ein bisschen mit den dreien von der SY Lotte. Bei ihnen gibts Hamburger, bei uns Würstchen mit gegrilltem Brot und selbstgerechter Kräuterbutter und Maiskolben. Sie erzählen, dass die Laune bei ihnen grad nicht so berauschend ist und hoffen auf Besserung, wenn wir am morgigen Tag in eine schöne Ankerbucht fahren, die sie auf dem Hinweg bereits kennen gelernt haben.

Erkenntnisse und Erlebnisse

Witzige Situation in Sassnitz im Rewe:

Paul zu der Verkäuferin: Ich suche Paneer. Sie: Was ist das? Paul: Das ist dieser Käse aus der indischen Küche. Haben Sie den? Sie: Kenne ich nicht, ich habe noch nie indisch gegessen.
Er geht zur nächsten Verkäuferin:
Ich suche Paneer. Sie: Was suchen Sie? Paul: ich suche Paneer Käse. Sie: Na dann kommen Sie mal mit. Beide gehen zu den Tiefkühlgerichten und sie gibt ihm eine Packung Back-Camembert. Er schaut sie erstaunt an und sagt, ich suche Paneer Käse. Das hier ist Back-Camembert. Sie darauf hin: ja, der ist paniert. 🤣

Paul spricht einen deutschen Segler im Wasahamnen in Stockholm an. Dieser steht nehmen einem Segelboot der Marke Swan, 58 Fuß groß (=17,678 m). Dieses Schiff stammt aus einer finnischen Werft (https://www.nautorswan.com/yachts/models/swan58/) und befindet sich gerade auf dem Weg von der Werft in Finnland zu seinem neuen Heimathafen (vermutlich in Deutschland), ist also total neu. Der Mann ist ein Freund des Eigners und erzählt, dass sie am ersten Tag schon ein Segel kaputt gemacht haben (Neupreis ca. 20.000 EUR nur für dieses Segel) und am nächsten Tag die hydraulische Winsch zum Setzen des Segels gesponnen hat und dabei den Baum in die Sprayhood gepresst hat, die dadurch total verbogen wurde. Solch ein Schiff kostet ab ca. 2.000.000 EUR aufwärts (je nach Ausstattung und Besegelung kann der Preis auch bei über 3.000.000 EUR landen). Was lernt man daraus? 1. Mit neuen Booten kann man genauso Ärger bzw. aufwand haben und 2. dabei ist es egal, wie teuer das Schiff war. Davor sind also auch Reiche nicht gefeit. 🙈

Interessante Tatsache über die Schweden:

Sie lieben gesalzene und extra gesalzene Butter, ungesalzene ist eher schwer zu bekommen.


Stilles Trinkwasser kauft der Schwede eher nicht in Supermarkt, sondern zapft es sich aus öffentlichen Trinkbrunnen. (1,5 l kosten in no name auch 2,00€- also vergleichsweise wirklich teuer).


Wenn es die Tage und Wochen vor und nach Mittsommer nicht richtig dunkel wird nachts, verliert man total das Zeitgefühl.

Ein für uns aktuelles Thema: Babys trägt man irgendwie in einer Trage, leider sieht das meistens eher sehr unergonomisch für das Baby aus. Und im Zweifel werden wenige Wochen alte Säuglinge auch schon mal vorwärts vor dem Bauch durch die Stadt getragen, sodass ich mir das gar nicht anschauen kann (wir haben damals mit dem Krümel eine Trageberatung gehabt und wissen ungefähr, was man tun und eher lassen sollte).


Eisbecher werden mit Softeis statt mit Sahne serviert.

Viele Läden nehmen kein Bargeld mehr entgegen, dort kann man nur noch mit Karte oder Handy bezahlen.

Es gibt keine Drogerien in Schweden, Hygieneartikel sind daher eher teuer, da man sie in der “Apotek“ oder dem Supermarkt kaufen muss.

Tag 56- Stürmisch vor Anker

Heute legen mittags in Västervik ab und ziehen noch im Hafenbecken die Genua (Vorsegel). Die meiste Zeit können wir sogar segeln, bis zur Ankerbucht bei Strupö, wo wir gegen 16 Uhr ankommen.

Wir sitzen am Abend noch zusammen auf der Lotte und Nacken Cantaloupe-Melone, die unterschiedlich gut bei den zwei Kleinen ankommt- unser Krümel futtert sie so weg, die Tochter von der Lotte-Crew mag sie nicht so.

Tag 55- Wieder einmal in Västervik, aber diesmal voller

„Bonbon-Segeln“ also known as Gennaker =)

Wir verlassen die schöne Ankerbucht Vinökalv heute schon recht früh gegen halb 9. Wir werden nur eine Nacht in Västervik diesmal bleiben, sodass wir gern früh da sein möchten, um noch etwas davon zu haben. Wir segeln fast die gesamten 3 h- da der Wind achterlich (von hinten) kommt und eher schwach ist mit 5 – 6 kn, ziehen wir den Gennaker. Dabei kommen mit die besten Fotos raus =)

Wir verbringen den Tag im Stadtpark und kaufen ein. Es gibt nichts Neues zu erkunden für uns heute, Västervik haben wir bei der Hinfahrt ja schon ordentlich erkundet.

Tag 54 – Letzte Ankerbucht vor Västervik

Um halb 12 verlässt erst Lotte uns und geht vor Anker, dann verlassen wir unter Segeln die Bucht und segeln komplett, ohne einmal den Motor anzustellen. Sie wollen noch etwas bleiben und Stand Up Paddeln, bevor sie nachkommen.

Gegen halb 4 kommen wir in der Bucht Vinökalv an, mein Wunsch. Die letzten Buchten waren alles Wünsche von uns vieren, heute also ist meiner dran, rausgesucht auf der Landkarte und dem Törnführer (der Rückumschlag des Buches ist mit einem Foto dieser Bucht versehen, das sollte doch ein gutes Zeichen sein, denke ich!?). Die Strecke ist bei durchschnittlichen 5 kn, die wir regulär annehmen, in ca. 2,5 h fahrbar. Okay, wir brauchen 4 h, aber zeitweise ist der Wind nahezu weg. Dafür ist die Strecke total schön, auch wenn wir uns die meiste Zeit vorkommen, wie auf der Autobahn, also quasi „Boots-Bahn“, durch die Schären, 2-3 -spurig pro Richtung. Als wir vor ca. 3 Wochen das erste Mal hier lang gefahren sind, damals Richtung Norden, waren wir allein. Aber jetzt scheinen Ferien zu sein und man sieht sehr viele Segler, selten mal Motorboot- oder Jetskifahrer.

Als wir in der Bucht Vinokalv ankommen, liegt erst ein Segler hier. Die Bucht ist deutlich größer als die letzte (was nicht schwer ist). Über den Abend trudeln dann noch einige weitere Segler ein, tatsächlich bis auf SY Lotte und uns alles Schweden oder Finnen. Deutsche sieht man sowieso ziemlich wenige, das letze Mal waren es ein paar Boote in Trosa, was uns dann auch direkt aufgefallen ist. Paul, ich und der Krümel paddeln an Land und wollen uns etwas die Insel anschauen. Wirklich weit kann man nicht laufen, aber es reicht, um den Krümel in der Trage in den Schlaf zu schaukeln. Die SY Lotte kommt ca. 1,5 h nach uns an und kann, dank Paul super vorbereiteten Leinen, auch direkt an Steuerbord festmachen. Das ist unsere Schokoladenseite, da wir Backbord die Solarzelle befestigt haben, welche wir für ein gutes Stromergebnis ausstellen müssen – hier ist also kein Platz für die SY Lotte. Insgesamt haben wir drei Solarzellen an Bord, die zweite ist auf der Sprayhood befestigt und die dritte auf dem Deck. So können wir tatsächlich auch größtenteils bzw. einige Tage ohne Landstrom (z.B. von einem Hafen) auskommen. Durch Motoren wird unsere Bordbatterie aber auch immer mal wieder geladen. (Unser größter Stromfresser ist natürlich der Kühlschrank…)

Die beiden Männer packen rasch ein paar Grillsachen und den Grill der SY Lotte zusammen und wir machen uns ein nettes kleines Grill-Picknick. Direkt daneben ist eine vorbereitete Feuerstelle, an der jemand bereits zurecht gehacktes Holz drapiert hat; dort wo wir mit den Dingis angekommen sind, stehen viele Müllbehälter, die regelmäßig abgeholt werden. Wirklich klasse, und es funktioniert. Es liegt nicht ein kleiner Schnipsel irgendwo rum, kein Müll in der Natur weit und breit. Richtig klasse.

Das Lagerfeuer muss natürlich auch noch ausgenutzt werden (da können die beiden Männer nicht anders ;-), während wir Frauen die beiden Kleinen ins Bett bringen.

Frisch gehackte Holzscheite liegen auch bereit

Tag 51- Von Trosa nach Lunda

Um Viertel nach 5 in der Früh fahren wir in Trosa los – es ist windstill, also legt Paul alleine ab, während der Kleine und ich liegen bleiben dürfen. In solchen Momenten bin ich so dankbar dafür, dass Paul das alleine wuppt und das Schiff so super unter Kontrolle hat. Als wir aufwachen, ist es Viertel vor 9.

Wir motoren bei spiegelglattem Wasser durch die Schärenlandschaft. Nach einigen Stunden kommen wir auf das offene Meer. Um 11:18 ist es dann endlich soweit, dass wir segeln können. Um 13:22 werfen wir den Anker in einer Bucht bei Lunda.

Wir haben wieder leckeren Blaubeer-Cheesecake im Omnia-Backofen gebacken (die restlichen Zutaten mussten auch noch verarbeitet werden).

Die SY Lotte hat wieder bei uns festgemacht und wir haben den Tag gemeinsam ausklingen lassen.

Tagesweg über Grund: 37,1 NM
Fahrzeit: 08:08
Wetter: Bewölkt, schwachwindig

Tag 44- 1. Hafentag in Nynäshamn

Gegen 4 Uhr morgens ist es dann da, das Gewitter, begleitet von jeder Menge Regen. Die Sauna-Handtücher von gestern, die über der Reling trocknen sollten und dann vergessen wurden (ich sage nur soviel – meine habe ich gar nicht erst dort aufgehängt in dem Wissen, dass es ja regnen soll), sind klitschnass, als wir am Vormittag dann die Schotten öffnen und nach draußen luken. Gegen 7 Uhr morgens hatte es dann nochmal geregnet, aber alles in allem war das Gewitter nicht sehr stark. Dennoch versucht man in der Regel, ein Gewitter in einem Hafen „abzuwettern“, jedenfalls gilt das für uns. Vor Anker wäre die Gefahr da, bei stark aufkommenden Winden ggf. mit dem Anker zu „slippen“, also dass er über den Meeresgrund rutscht und damit entweder nicht mehr so gut hält oder man mit dem Schiff zu nah ans Land kommt (in dieser Gegend hier, Stichwort Felsen). Leider ist es jedoch einigermaßen laut in der Kabine, wenn es ordentlich regnet, und so endet meine Nacht gg. 4 Uhr, wenig Schaf ist frau ja mit kleinem Kind gewohnt, mehr wäre dennoch wirklich gut gewesen. Da der Krümel auch zu früh aufwacht und da noch sehr müde ist, lässt er uns dann später alle drei nochmal am Vormittag 2 h weiterschlafen, wie schön! Wir beschließen mit den anderen, erst am Sonntag weiterzufahren, damit bleiben 2 ganze Tage hier in Nynäshamn. Einkaufen, erkunden, aufräumen und abends ein bisschen Sauna – so der Plan. Das Wetter würde sich auch heute zum Weiterfahren eignen, der Samstag ist mit starkem Wind dagegen komplett unbrauchbar. Wir müssen auch den Anfang kommender Woche bereits im Blick behalten, da der starke Westwind ein Problem für den nächsten Schlag bedeuten würde (d.h. gegen den Wind, und das ist wirklich nicht schön, insbesondere wenn es sich um starken Wind handelt). Gegen Mittag brechen wir auf in Richtung Supermarkt, ein bisschen was Frisches einkaufen und den schwedischen Pfand loswerden (das mit den Pfandflaschen ist tatsächlich ein echtes Platzproblem an Bord, die deutschen v.a. Wasserflaschen zum Trinken werden wir ja auch erst in ein paar Wochen wieder los). Auf dem Rückweg heißt es noch Fähre gucken, von hier geht eine Fähre nach Gotland mehrmals am Tag, für beide Männer natürlich super spannend.

Die zwei Inseln Öland und Gotland lassen wir voraussichtlich komplett aus, dafür würden wir noch mehr Zeit benötigen. Öland wäre im Bereich des Machbaren, da es recht nah am Festland und parallel zum Kalmarsand verläuft; Gotland wiederum ist doch schon weiter entfernt, liegt nördlicher als Öland und könnte man gut mit den Ålandinseln verbinden. Aber auch für diese würde deutlich mehr Zeit von Nöten sein.

Nach einem Nachmittagsschlaf für uns alle 3 gehen die zwei Männer mit der anderen Familie auf einen nahe gelegenen Spielplatz, ich schreibe an neuen Reiseberichten für den Blog und wir treffen uns im „Fressquadrat“ alle wieder. 

j

Tag 43- Auf nach Nynäshamn

Wir verlassen unseren Ankerplatz in den Stockholmer Schären und orientieren uns nach Süden. Wir möchten mit der SY Lotte zusammen in die St.-Anna und Gryts-Schären segeln und dort noch einige Zeit gemeinsam verbringen. 

Am Vormittag nutze ich die Gelegenheit, dass die SY Lotte ein SUP an Bord hat und wage mich aufs Board. Da der Wind auffrischt, traue ich mich nicht sehr weit weg, im Zweifel muss ich ja auch wieder zum Boot kommen können- und das Hinstellen hätte wohl definitiv das Reinfallen bedeutet. Wollte ich eher vermeiden, das Wasser hat zwar „schon“ 21 Grad Celsius, dennoch. Wir ziehen gegen Mittag den Anker hoch, nachdem die SY Lotte von uns los ist. Die Sonne brät Paul draußen im Cockpit und es wird eine richtige Rauschefahrt, wieder unter Gennaker und mit viel Verkehr, also höchste Aufmerksamkeit bei sich andauernd kreuzenden Segelkursen mit anderen Seglern. Der kleine Krümel und ich bleiben aufgrund der Sonnenintensität unter Deck. Da wir mit gut 6,5 kn unterwegs sind (wir rechnen immer mit einem Schnitt von 5 kn), sind wir schneller als gedacht. Der Vorwindkurs (d.h. der Wind kommt von hinten, das Schiff ist also vor dem Wind) hat uns gut und schnell Richtung Nynäshamn gepustet.

Es gibt zwei Gründe, wieso wir einen Hafen aufsuchen: Am Freitag, ggf. noch am Wochenende, soll es gewittern und die SY Lotte benötigt Wasser, die Wassertanks sind fast leer. Das Wetter hat Paul über die Stunden etwas zugesetzt, obwohl er eine Kopfbedeckung getragen hat. Es gibt ordentlich Wind beim Anlegen, wir sorgen für etwas Hafenkino- zum Glück haven wir uns ans Ende des Stegs ohne weitere Schiffe in der Nähe gelegt, so macht es nichts, dass wir kurzzeitig schräg in 2 Boxen drin liegen, weil die eine Leine zu kurz ist. Es ist dehr hilfreich, sass wir schon etliche Manöver zusammen gemacht haben, gute genauso wie missglückte- und so wissen, worauf es ankommt. Ruhe und eine Kopfschmerztabelle richten es dann, sodass wir am Abend noch ein paar Schritte gehen können. Sehr weit kommen wir nicht, die Promenade ist voll von Cafés und kleinen Restaurants. Der Magen ist ziemlich leer und wir treffen durch Zufall die kleine Familie der SY Lotte dort. Die Pizza, die dort angeboten wird, ist wirklich gut und mit 110 SEK preislich auch in Ordnung. Es gibt mehrere Buden, die im Quadrat angeordnet sind und in deren „Innenhof“ Sitzplätze zur Verfügung stehen. Man findet dort ein Café, eine Pizzeria, ein Bistro, ein Kunsthandwerksgeschäft, einen Eisladen, einen Fischladen und eine Bäckerei. Abends geht es erst für die Männer, dann für uns beide Frauen in die Sauna, diese ist im Preis von 300 SEK pro Nacht und Schiff inkl. und bietet einen netten Blick über den Hafen aus zwei Bullaugen heraus, sehr stilecht.

Tag 42 – Wieder Richtung Süden

Wir fahren gegen Mittag los durch die Stockholmer Schären, teilweise mit viel Patz, teilweise wird es wirklich eng zwischen den Inselchen. Wir haben einen Schreckmoment, bei dem ich draußen mit dem Pinnenpilot durch die Schären fahre, aber die Wegpunktesteuerung auf dem Navi und der tatsächlich gefahrene Weg scheinbar nicht zusammenpassen und eine Untiefe vor einer Schäre immer näher kommt – aber alles nochmal gut gegangen, Gas rausnehmen und händisch nachsteuern.

Am Abend kommen wir nach einem schönen Tag in einer neuen Bucht an. Einige Boote liegen bereits vor Anker und wir suchen uns eine freie Stelle für unser „Päckchen“ mit genügend Platz zu allen „Nachbarn“. Einige Zeit später kommt ein schwedischer Katamaran in die Bucht rein und legt sich relativ dicht vor Anker. Die Abschätzung der Abstände vor Anker ist nicht so leicht und viele unterschätzen die Leinen- oder Kettenlänge der Anker; die Gefahr hierbei ist, dass wenn sich die Schiffe doch mal nicht in die gleich Richtung drehen sollten, eine Kollision möglich würde. Svenja von der SY Lotte ist gerade mit ihrem SUP unterwegs, als der Katamaran seinen Anker wirft. Sie paddelt zu ihm rüber und versucht ihn davon zu überzeugen, dass der Abstand zu gering sei und bei unserer ausgelegten Kettenlänge die Gefahr groß sei, dass wir uns des Nachts „treffen“ könnten. Er diskutiert und ist nicht davon angetan, sich umzuorientieren und die Kette wieder hochzuholen. Svenja paddelt weiter, da er keine Anstalten macht. Nun, jeder der Paul kennt, weiß, was jetzt kommt: Paul lässt das Dingi ins Wasser und paddelt ebenfalls rüber. Er „überzeugt“ den Schweden in seinem charmanten Englisch davon, dass das wirklich keine gute Idee sei und der Schwede lenkt ein – er fährt ans andere Ende der Bucht und ankert dort.

Tag 41 – …so schön, dass wir noch eine Nacht bleiben!

Nachdem wir am Vorabend gegen halb 9 angekommen sind, haben wir schonmal ein Gefühl bekommen, dass wir es hier echt schon finden! Wir freuen uns auf den heutigen Tag: Um uns herum liegen mehrere Inseln, aber wir befinden uns nicht in einer klassischen Bucht, denn es ist offener hier. Direkt vor uns ist eine Insel mit kleinem Holzsteg, wo gestern Abend noch zwei Motorboote lagen, von einem sprangen Kinder mit einem Riesenspaß ins Wasser. Auf dieser Insel steht auch eine Holzbank auf einem Felsen direkt am Wasser.

Wir nehmen ein erfrischendes Bad in der Schären-Ostsee bei 23,2 Grad Celsius Wassertemperatur, bei dem erst Paul und dann ich ums Boot schwimmen und das Leben genießen 😉

Nach dem Vormittagsschlaf packen wir ein wenig Picknick-„Material“ ein, ein bisschen Wassermelone und Bulgursalat und einen Snackbecher mit Nudeln, Blaubeeren etc. für den Kleinen und fahren mit dem Dingi zu besagter Holzbank, wo die drei von der SY Lotte bereits ihre Picknickdecke ausgebreitet haben.

Wir schnabulieren uns so durch die Auswahl und Paul schlägt vor, eine Runde Fenderreiten zu machen und für die Kleinen unser kleines Planschbecken zu holen. Gesagt, getan. Es sind gut 25 Grad heute und erst gehen Timo und Paul Fenderreiten, dann teilen wir uns auf. Während die Babys planschen, hängt immer einer der Erwachsenen an einem Fender im Wasser, welcher an unserem Beiboot befestigt ist. Derjenige, der drin sitzt, gibt Gas und zieht den anderen hinter sich durchs Wasser, der sich an besagtem Fender festhält; aber nur so schnell, dass es auch noch machbar bleibt. Der Wasserdruck sorgt dafür, dass es von außen betrachtet gar nicht sooo schnell ist, aber für denjenigen im Wasser ist es gerade noch so machbar. Wir verbringen den gesamten Nachmittag dort und laufen noch ein paar Schritte zu dem Bootsclub, zu dem der Holzsteg gehört. Aber niemand da- nur ein Mini-Häuschen für den Club und ein Mini-Schuppen in einem lichten Wald.

Drohnenaufnahme