Update- Wir sind wieder zu Hause

Heute, den 04.08.2022, sind wir in Berlin-Wannsee angekommen. Etwas früher als geplant, aber vor der Hitze von 36 Grad Celsius geflüchtet.

Wir sind ca. 2,5 Wochen zurück mit den Reiseberichten, werden diese in den kommenden Tagen aber noch zu Ende stellen. Damit ihr wisst, wie wir von Schweden zurück nach Berlin gekommen sind und was wir dabei noch so erlebt haben!

Tag 71- Ein Abschied nach 50 Tagen

Heute soll es weitergehen, für die Lotte-Crew ist die Zeit langsam knapp geworden. Es ist Donnerstag und bis Sonntag soll das Schiff wieder in Burgtiefe auf Fehmarn sein. Das heißt, während wir nach Swinemünde fahren, werden die drei nach Kloster auf Hiddensee fahren (unsere Empfehlung auf Hiddensee). Das Wetterfenster passt, davor und danach ist es zuviel Wind, die dazugehörige Welle würden wir gern auslassen.

Der Tag ist geprägt von „Klar-Schiff-Machen“ und Pizzabacken bei uns an Bord. Da unser Abschied bevorsteht, gibts zum Mittagessen noch ein letztes Mal selbstgemachte Pizza bei uns (Bleche).

Der Hafenmeister klopft gegen 18 Uhr an unser Schiff und fragt, ob wir über Nacht bleiben (dann bitte zahlen) oder ob oder noch fahren. Er ist einverstanden, dass wir innerhalb der nächsten 2 Stunden losfahren. Um Viertel nach 8 legen erst die SY Lotte und dann wir ab. Gut 10 Minuten fahren wir noch auf einer Navi-Linie, danach drehen wir ab. Ein trauriger Moment.

Hafenkino

Lotte schlägt nun einen anderen Weg ein. Die Zeit mit der Lotte Crew war einfach nur toll. Wir haben neue Freunde gefunden und werden an diese Zeit immer zurückdenken.

Mann kann auf dem Foto über dem Außenborder noch zwei kleine Schiffe erkennen (links die Schnellfähre und rechts Lotte). Das letzte mal, das wir Lotte gesehen haben. zumindest visuell, auf dem Plotter kann man noch eine Weile Lotte verfolgen, bis Sie auch dort verschwindet. Es geht in die Nacht, aufgrund des fehlenden Windes unter Machine. Voraussichtlich in der Nacht, wird aber noch zunehmender Wind einsetzen. Wir geben daher relativ viel Gas, und laufen ca. 6,3 Kn. Das sollte uns ermöglichen, bei dem stärker werdenden Wind wieder etwas Landabdeckung zu erreichen. Am Anfang steht noch eine relativ schaufelige Welle, die aber in den nächsten Stunden abnehmen sollte, bevor die neue Welle einsetzt. Die Nacht soll klar sein. Die erste Schicht übernehme ich, bevor Julia dann übernehmen soll.

Tag 70- Grillen und waschen

Morgen soll es zum Abschied noch einmal Pizza geben. Paul macht also noch einmal Pizza Teig.

Was man so auf einer Navigation alles machen kann 🙂

Zum Mittagessen gehen wir noch einmal gemeinsam in den großen Supermarkt direkt beim Hafen. Wir kaufen alles, was das Herz beim Grillen begehrt.

Anschließend wird der Grill von seinem eigentlichen Standplatz aufgrund des Windes auf die Rückseite des Grillplatzes getragen. So sitzen wir im Windschatten des eigentlichen Grillplatzes. Die hecke schafft es erstaunlich gut, den Wind auf ein gemütliches maß zu reduzieren.

Das letzte Grillen mit der Lotte-Crew

Anschließend gehen wir noch ein bisschen Drachen steigen. Das funktioniert bei dem kräftigen Sturm hervorragen.

Auch der Krümel ist begeistert

Tag 69- Der 2. Hafentag in Rønne

Heute geht es wieder in die Altstadt. Wir essen ein Eis und kaufen uns beim Bäcker frisches Brot. Den erst des Tages genießen wir den Tag und der Krümmel kann auf dem Spielplatz des Hafens so richtig auf seine Kosten kommen.

Langsam kommt die Trennung von der Lotte Crew näher. Wir beobachten nun das Wetter wieder genauer und planen für morgen ein gemeinsames Grillen. Übermorgen soll es dann je nach Wetter Nachmittags bis Abends los gehen.

Am Hafen repariert ein Paar ihr Laminatsegel, welches unter dem Wetter der letzten Tage etwas aufgegeben hat.

Segler, die ihr Seegel im Hafen reparieren

Tag 68- Strandtag in Rønne

Bei tollem Wetter geht es vormittags in Richtung des Fähranlegers. Dort schauen wir, wie eine Schnellfähre direkt vor uns vorbei fährt und an ihrem Liegeplatz festmacht.

Anschließend geht es in die Altstadt in Rønne. Dort suchen wir und ein indisches Restaurant aus und bestellen uns dort Essen to go. Dieses nehmen wir mit und gehen damit zum Strand. Dort bauen wir unsere Strandmuschel auf und essen abwechselnd unser essen. Einer ist immer damit beschäftigt, dem Krümmel hinterher zu laufen und aufzupassen, das er nicht zu tief in das flache Wasser krabbelt.

Der Strand liegt nur wenige Meter vom Boot entfernt. Mann kann es vom Strand aus auch sehen. Allerdings muss man zum Boot um das große Hafenbecken gehen, sodass der Fußweg fast 10 Minuten dauert.

Altstadt
Fähranleger

Outtakes: Fotos von Berlin nach Stockholm

Stettin
Havelbaude
Gartz/Oder
Stettin
Ueckermünde Lagunenstadt
Krummin / Usedom
Auf dem Weg nach Bornholm / Rønne
Hammerhavn
Lecker lecker Bärlauch!
Christiansø
Für wen ist denn dieser süße Eingang dort unten bestimmt?
Utklippan
Kristianopel
Spielen auf der SY Lotte
Männerfreunden =)
Schläfchen in der Wiege
Linnéuniversität in Kalmar am Hafen
Das wär’s doch gewesen: eine schwimmende Schärensauna- leider abgeschlossen =(
Veganer Geburtstags-Apfel-Birnen-Kuchen
Schauer

Tag 67- Geschüttelt, nicht gerührt

Abgekämpft kommt auch die SY Lotte in Rønne an

Am Vormittag fahren wir los nach Rønne, der Plan steht also. Wir wollen ein paar Tage in Rønne bleiben, bis wir ein gutes Zeitfenster erwarten. Die Überfahrt dauert knapp 3 Stunden, segeln können wir aber nur knapp 25 min zu Beginn. Sobald wir um die Nordecke von Bornholm rum sind, geht es nicht ohne Motor. Es ist ordentlich Welle aus einer blöden Richtung, wir werden gut durchgeschüttelt. Es sind gut 16 Seemeilen, und als diese geschafft sind, sind wir mächtig froh. Die SY Lotte hatte sich offen gelassen, an diesem Tag nach Sassnitz zu fahren. Kurz vor der Abfahrt stand die Entscheidung aber fest, dass wir alle gemeinsam nach Rønne fahren. Lieber ein paar Tage dort „festhängen“, als in Sassnitz. Zudem die Überfahrt wohl mächtig unangenehm geworden wäre – da haben sie die richtige Entscheidung getroffen! Und wir freuen uns, dass wir uns noch nicht trennen müssen! Wir 6 haben eine echt gute Zeit zusammen =)

Als wir gegen 14.10 Uhr in Rønne einlaufen, schläft der Krümel. Die SY Lotte folgt ein paar Minuten später. Neben uns ist leider kein Platz frei, sie legen sich ein paar Plätze entfernt hin. Jetzt ist erstmal ausruhen angesagt. Der Krümel und ich treffen uns mit Svenja und ihrer kleinen Tochter dann später und freuen uns mal wieder über den nahegelegenen Spielplatz des Hafens mit wunderbaren feinen Strandsand. Die beiden Männer kommen später nach einiger Ausruhzeit hinterher.

Tag 66- Der dritte Crew-Geburtstag

Heute steht der dritte Crewgeburtstag an.

Wir verlassen Gudhjem am Vormittag. Wir wurden am Vortag so eingekesselt, dass Paul erst einmal 3 Boote anspricht, dass wir in einer halben Stunde loswollen. Dafür müssen mindestens 3 Boote weg, so die Einschätzung auch des Hafenmeisters. 10 min nachdem wir loswollten, bewegt sich das erste Schiff weg. Naja, hätten wir auch einkalkulieren können, haben wir nicht dran gedacht. Ein Schiff, welches eigentlich auch mit wegmüsste, ist verwaist. Tolle Einstellung der Eigner aber was soll’s, es klappt auch so. Eins der Schiffe fährt erstmal schön gegen ein anderes Schiff, die anderen, die gleich dran sind, schauen zu und sind abgeschreckt. Einer meint auf Englisch, dass er da mal gesehen habe, wie er es nicht machen darf. Ja, Hafenkino als Live-Unterricht im Hafenmanövrieren. Hektik ist jedenfalls meistens eine echt schlechte Grundlage. Irgendwann können wir uns tatsächlich rückwärts rausziehen, wofür uns Timo von der Lotte noch halb aus dem Becken mit rauszieht. Bei unseren beiden Schiffen klappt es zum Glück ohne Zwischenfälle wirklich gut.

Als wir in Allinge angekommen sind, machen wir erst einmal hinter der Hafeneinfahrt an der Kaimauer fest, das Innenbecken ist quadratisch und sieht ziemlich voll aus. Die SY Lotte kommt nach uns rein und ergattert noch einen Platz. Paul läuft erstmal zum Supermarkt und holt viele tolle Dinge für ein ausgiebiges Geburtstagsfrühstück, heute ist nämlich mein Burzeltag. Wir genießen das Frühstück und verlegen uns dann nochmal ins Hafenbecken, als Timo uns von einem frei gewordenen Platz berichtet.

Paul ist ziemlich kaputt heute und so ziehe ich mit den dreien von der SY Lotte los und wir machen einen Schönen Spaziergang in der Natur am Wasser entlang Richtung Süden und finden ein nettes Sitzplätzchen am Strand von Allinge, als die beiden Kinder in der Trage jeweils eingeschlafen sind. Das Wetter ist ziemlich untypisch für diesen Tag, normalerweise habe ich meist strahlenden Sonnenschein bei um die 30 Grad C. Heute sind es eher knappe 20 Grad und häufiger Nieselregen.

Die fertigen Zimtschnecken

Abends kommt noch Timo zum Zimtschnecken-Essen vorbei, während es stark regnet. Ist aber immerhin „hyggelig“. Svenja hat mir sogar einen Wildblumenstrauß gesammelt, wie toll! Blumen am Geburtstag an Bord, damit hatte ich echt nicht gerechnet.

Tag 62- Von Kalmar nach Kristianopel

Heute wollen wir nach Utklippan, eine ordentliche Strecke von xy Seemeilen, also xy Stunden. Da der Wind fast vollständig einschläft, entscheiden wir uns, d.h. die Lotte-Crew und wir, nicht auf „Teufel komm raus“ dorthin zu motoren, sondern drehen ab nach Kristianopel. Ankern wäre eine Möglichkeit, aber heute ist es mit gut 28 Grad schon ganz gut warm und fürs Planschen haben wir nicht mehr so richtig viel Wasser in den Tanks- die 2x 70 l sind schon eher begrenzt für 3 Personen (oder 2,5 😉). Die SY Lotte ist bereits im Hafen angekommen, als wir uns eine freie Lücke neben ihr ausgucken und anfahren. Da ruft uns eine kuriose Gestalt von der anderen Seite des Hafenbeckens zu, wir sollten dorthin fahren- und zeigt auf eine Lücke zwischen zwei Seglern, in die vielleicht ein Kanu passen würde, aber nicht die LE MARIN mit ihren 3,5 m Breite. Rufen ist vielleicht der falsche Ausdruck, sie „blökt“. Es handelt sich um den Hafenmeister, um dessen Bekanntschaft wir beim ersten Mal herumgekommen sind- z ist er nur in der Hauptsaison im Einsatz. Er sieht sehr heruntergekommen aus z wirkt mässig alkoholisiert. Paul hatte bereits im Hamnguiden von ihm erfahren (alkoholisierter Hafenmeister; besser den Anweisungen Folge leisten, er verweist Gastlieger sonst gern auch wieder des Hafens). Er blökt dann direkt noch das Segelschiff auf Backbord von der Lücke an, an dessen Heck ein alter Mann in seinem Dingi sitzt und in die “Lücke“ treibt. Als dieser nicht sofort reagiert, läuft er entrüstet zu dessen Bugkorb und klopft laut mit seinem Schlüssel dagegen, dass es nur so klirrt. Das Hafenkino ist perfekt, alle Augen sind auf den Hafenmeister und uns gerichtet. Hatten wir so, ohne selbst einen aktiven Anlass gegeben zu haben, auch noch nicht…

Der Hafen ist dieses Mal überfüllt und während des Abends fahren ankommende Schiffe nach dieser Einsicht auch wieder aus dem Hafen raus.

Tag 58- Los gehts in unsere letzte Schärenbucht ⚓️

Unsere drei Solarzellen an Bord sorgen dafür, dass wir ein paar Tage ohne Landstrom auskommen

Kurz vor 9.00 Uhr am Morgen fahren wir in Figeholm los. Gute viereinhalb Stunden können wir mit dem Vorsegel segeln, die letzte Stunde läuft unter Motor. Gegen 14.30 Uhr am Nachmittag kommen wir in der Ankerbucht bei Timmernabben an. Hier war die Crew der Lotte bereits auf dem Hinweg einmal zum Ankern. Die Anfahrt bis zum Ankerplatz ist nicht ganz einfach, ich stehe wieder vorne am Bug und schaue runter, ob ich Felsen im Wasser sehen kann. Wir kommen aber ohne Zwischenfall an, die Lotte folgt uns. Zunächst sind der kleine Krümel und Paul ein bisschen mit dem Beiboot fahren, dann fahren wir zu dritt. Wir wollen an Land fahren, um uns ein bisschen umzusehen. Als wir bemerken, wie waldig es dort ist, wollen wir zurück fahren, um einen Mücken- und Zeckenspray zu besorgen. Auf dem Rückweg geht uns der Motor aus, und wir verstehen erst mal gar nicht, wieso. Also steuert Paul weiter das Beiboot, und ich passe auf den Kleinen auf. Es war mein zweiter Versuch, das Beiboot selber zu steuern. Als der Kleine und ich an Bord der „Le Marin“ sind, fährt Paul noch mit dem Beiboot alleine weiter, um zu ergründen, was los ist. Es ist aber dann doch nichts Schlimmes, ich hatte beim Anfahren ans Land den Außenbordmotor zu stark nach oben gekippt, damit er nicht auf den felsigen Untergrund kommen kann, dabei hat er Luft gezogen und hatte keinen Sprit zum Weiterfahren mehr. Also alles halb so wild. Dann ist auch die Crew der SY Lotte soweit und wir fahren mit beiden Booten an Land und laufen von dort ein paar Minuten zu einer netten Lichtung mit Blick auf die Segelboote, wo sich ein Lagerfeuerplatz befindet.

Abend in einer ruhigen Ankerbucht

Abends wird mal wieder Kuchen gebacken.