

Um halb 12 verlässt erst Lotte uns und geht vor Anker, dann verlassen wir unter Segeln die Bucht und segeln komplett, ohne einmal den Motor anzustellen. Sie wollen noch etwas bleiben und Stand Up Paddeln, bevor sie nachkommen.

Gegen halb 4 kommen wir in der Bucht Vinökalv an, mein Wunsch. Die letzten Buchten waren alles Wünsche von uns vieren, heute also ist meiner dran, rausgesucht auf der Landkarte und dem Törnführer (der Rückumschlag des Buches ist mit einem Foto dieser Bucht versehen, das sollte doch ein gutes Zeichen sein, denke ich!?). Die Strecke ist bei durchschnittlichen 5 kn, die wir regulär annehmen, in ca. 2,5 h fahrbar. Okay, wir brauchen 4 h, aber zeitweise ist der Wind nahezu weg. Dafür ist die Strecke total schön, auch wenn wir uns die meiste Zeit vorkommen, wie auf der Autobahn, also quasi „Boots-Bahn“, durch die Schären, 2-3 -spurig pro Richtung. Als wir vor ca. 3 Wochen das erste Mal hier lang gefahren sind, damals Richtung Norden, waren wir allein. Aber jetzt scheinen Ferien zu sein und man sieht sehr viele Segler, selten mal Motorboot- oder Jetskifahrer.

Als wir in der Bucht Vinokalv ankommen, liegt erst ein Segler hier. Die Bucht ist deutlich größer als die letzte (was nicht schwer ist). Über den Abend trudeln dann noch einige weitere Segler ein, tatsächlich bis auf SY Lotte und uns alles Schweden oder Finnen. Deutsche sieht man sowieso ziemlich wenige, das letze Mal waren es ein paar Boote in Trosa, was uns dann auch direkt aufgefallen ist. Paul, ich und der Krümel paddeln an Land und wollen uns etwas die Insel anschauen. Wirklich weit kann man nicht laufen, aber es reicht, um den Krümel in der Trage in den Schlaf zu schaukeln. Die SY Lotte kommt ca. 1,5 h nach uns an und kann, dank Paul super vorbereiteten Leinen, auch direkt an Steuerbord festmachen. Das ist unsere Schokoladenseite, da wir Backbord die Solarzelle befestigt haben, welche wir für ein gutes Stromergebnis ausstellen müssen – hier ist also kein Platz für die SY Lotte. Insgesamt haben wir drei Solarzellen an Bord, die zweite ist auf der Sprayhood befestigt und die dritte auf dem Deck. So können wir tatsächlich auch größtenteils bzw. einige Tage ohne Landstrom (z.B. von einem Hafen) auskommen. Durch Motoren wird unsere Bordbatterie aber auch immer mal wieder geladen. (Unser größter Stromfresser ist natürlich der Kühlschrank…)



Die beiden Männer packen rasch ein paar Grillsachen und den Grill der SY Lotte zusammen und wir machen uns ein nettes kleines Grill-Picknick. Direkt daneben ist eine vorbereitete Feuerstelle, an der jemand bereits zurecht gehacktes Holz drapiert hat; dort wo wir mit den Dingis angekommen sind, stehen viele Müllbehälter, die regelmäßig abgeholt werden. Wirklich klasse, und es funktioniert. Es liegt nicht ein kleiner Schnipsel irgendwo rum, kein Müll in der Natur weit und breit. Richtig klasse.

Das Lagerfeuer muss natürlich auch noch ausgenutzt werden (da können die beiden Männer nicht anders ;-), während wir Frauen die beiden Kleinen ins Bett bringen.




