Tag 45 – Es kann nur besser werden.

Der Tag startet direkt einmal mitten in der Nacht. Um 01:20 zieht ein heftiges Gewitter direkt über den Hafen. Es donnert und knallt so laut, dass direkt alle – bis auf den Krümel – wach sind. Nach ca. 30 Minuten ist das Gewitter durch und die Erwachsenen können weiterschlafen.

Doch der Hafen ist nicht in alle Richtungen gut geschützt. Ich prüfe zwar immer den Wetterbericht bzgl. eines Liegeplatzes (und natürlich auch bei Ankerplätzen), es war aber kein so langer Aufenthalt geplant. Der Wind kommt nun mit 20-30 Knoten aus der ungünstigsten Richtung. Im Hafen liegen wir an einer Mooringtonne mit einer Leine. Aufgrund des starken Windes und der Wellen, die an das Schiff prallen, liegen wir in einem 45° Winkel zum Steg. Unsere Mooringtonne ist aufgrund des Drucks nicht mehr zu sehen. Ich entscheide mich um kurz vor 07:00 gegen den Wind mit dem Dingi zu der nächsten Luv-Tonne zu paddeln und dort eine dickere Leine anzubringen (So möchte ich wieder einen 90° Winkel zum Steg erreichen und sicher gehen, dass die dünnere Leine nicht reißt).

Nach dem Frühstück wird im Hafen erstmal Wäsche gewaschen und dann der Kühlschrank ausgeräumt, saubergemacht und abgetaut (Kühlschränke auf Segelbooten werden von oben gefüllt, es gibt also keine Tür wie zu Hause, sondern eine Klappe wie bei einer Toplader-Waschmaschine, irgendwann läuft da immer mal was aus). In der Zeit werden auch noch die Wassertanks befüllt, sodass der Vormittag gut gefüllt ist. Als ich wieder einmal auf dem Weg zu den Waschmaschinen bin (Umladen in den Trockner), kommt mir ein Mann mit einer Campinggaz- Flasche (2,75Kg Gas) entgegen, ich schaue ihn verwundert an, sehe dann auch noch, dass die Flasche versiegelt ist und spreche ihn sofort an: „Wo haben Sie diese Flasche her? Kann man die hier irgendwo kaufen?“ Er antwortet mir: „Ja, bei der Tankstelle dort hinten. „

Rückblick:

Kurz bevor wir in Kalmar waren, ging unsere erste Gasflasche leer. So ging ich in den Marineshop in Kalmar, um eine neue zu erstehen. Diese erklärten mir, dass diese Flaschen nicht (mehr) in Schweden verkauft werden. Ich konnte das nicht glauben, recherchierte und kam auf das selbe Ergebnis. Ich habe zwar noch überlegt, eine schwedische Flasche mit Adapter zu kaufen (ca. 150€), die passenden Adapter hatte der Laden aber auch nicht da. Seitdem versuchen wir, möglichst wenig Gas zu verbrauchen, um nicht plötzlich ganz ohne dazustehen (die Hoffnung ist: Ein Gasfeld verbraucht ja auch weniger als zwei ;-).

Nun stand ich also auf dem Steg und man konnte diese hier kaufen. Der Herr erklärte mir dann, dass diese aber mit 52€ sehr teuer seien. Vor dem Hintergrund, dass sie ca. 14€ teurer sind als in Deutschland, ich aber Gas habe und keine teuren Adapter benötige, kam dies einem Schnäppchen gleich. Die Freude war groß!

Das Wetter wurde mittags sonnig und so gingen wir zu dem kleinen Platz mit den leckeren Restaurants. Heute gab es sehr leckere Burger. Für Julia einen Trüffel-Burger und für mich einen Chili-Burger – beide waren ausgezeichnet. Auf dem Rückweg gab es noch ein Eis und ich bin noch mit der leeren Gas-Flasche zu der Tankstelle gegangen und habe eine neue gekauft. Auf dem Steg sagte Julia mir dann: Da haben mich gerade zwei wegen der Gasflasche komisch angesehen (Gasflasche war im Kinderwagen und der Krümel auf meinem Arm). Als wir am Boot angekommen waren, sprach uns ein Deutscher an, der uns den ganzen langen Steg lang gefolgt war, um zu fragen, wo man denn die Gasflasche kaufen könne. Er hatte die selben Probleme wie wir und so ging der nächste direkt zu der Tankstelle um Gas zu kaufen. Perfekte Werbung für die Tankstelle, wenn jeder, der eine kauft, den nächsten Kunden akquiriert 🙂

Den Abend haben wir dann in der Sauna ausklingen lassen.

So startete der Tag mit schlechtem Wetter und vielen To-Dos und endete sehr versöhnlich

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