Am Freitag geht es um 4:15 los Richtung Bornholm. Ich helfe Paul im Pyjama beim Ablegen und lege mich dann wieder zu dem Kleinen. Er schläft bis knapp 9 Uhr, das Schaukeln der Wellen scheint sehr schläfförderlich zu sein und in der Heckkabine liegt es sich bei stärkerem Wellengang am besten (tief/niedrig und weit hinten im Schiff). Als ich aufstehe, um nach Paul zu sehen und mich umzuziehen, merke ich direkt den Unterschied – auf meinen dicken Wollsocken rutsche ich nur so hin und her. Die Windstärke beträgt ca. 15-18 kn, die Welle kommt leider von der Seite in Höhe von ca. 1,5 m und steht scheinbar noch vom vorherigen Tag, der ja ziemlich starkwindig war.
Die Überfahrt dauert ca. 10 h und wir fahren kurz nach 14 Uhr in Rønne ein. Wir sind unheimlich froh, endlich da zu sein. Die letzten Stunden waren wirklich unangenehm für uns.

Rønne haben wir ausgesucht, weil wir erwarten, hier eine Waschmaschine und vielleicht einen Spielplatz zu finden (Anforderung: schöner Sand zum Krabbeln und vielleicht eine Rutsche oder Schaukel wären schön)- wir finden sogar beides in Rønne! Die Übernachtung kostet 29 Euro pro Nacht, schon teurer als in Deutschland, jedoch scheint sich die Differenz verkleinert zu haben, da die deutschen Häfen, die wir auf dieser Reise besucht haben, nachgezogen haben. Für den dänischen Preis sind jedoch sogar Wasser, Strom, Duschen, WiFi und in Rønne sogar Waschmaschine und Trockner inkludiert (in Sassnitz wollte man dafür schlappe 22 EUR haben- da 2 EUR je 30 min Maschinenlaufzeit, Schnellwaschprogramme bei einer vollen Ladung von locker 8 kg Wäsche sind wohl unrealistisch). Also eigentlich schon wieder ziemlich günstig.
Wir quatschen mit einigen Deutschen Seglern. von den Berliner Rentnern, die hier seit Jahren Dauerlieger sind in Rønne, zu zwei Kumpels, die das Schiff in Glowe auf Rügen zu liegen haben und möglichst häufig lange Wochenenden nahe Rügen und Bornholm verbringen bis hin zu ein paar Freunden, die nach 1,5 Tagen Durchsegeln von Fehmarn aus hier ankommen.
