Tag 5- Von Gartz/ Oder nach Stettin, reizvolle Oderlandschaft und polnische Hafenindustrie

Am 23.05.2022 ging es um kurz vor 11:00 los. Wir haben die Leinen losgeworfen und sind erst ein großes Stück die Westoder runtergefahren, bis wir dann durch die Klützer Querfahrt in die Ostoder gewechselt haben, die Landschaft hier ist wirklich sehr reizvoll. Kurz nach dem Wechsel auf die Ostoder kommt eine Eisenbahnbrücke. Normalerweise kann diese in der Mitte unterquert werden. Offensichtlich wird hier eine neue Brücke gebaut, sodass alle Durchfahrten gesperrt wurden. Es blieb nur noch der Teil mit der Hub-Brücke. Der ist in geschlossenem Zustand allerdings besonders flach.

Am Nachmittag haben wir im akademischen Segelverein in Stettin festgemacht und einen Krantermin mit dem Hafenmeister ausgemacht. Dieser Verein einen brauchbaren Mastkran beherbergt, der gleichzeitig einen hilfsbereiten Mitarbeiter für die Bedienung des Krans angestellt hat und gleichzeitig die deutschen Segler nicht über den Tisch ziehen will mit total überzogenen Preisen für as Kranen. In dem Hafen kommen in der Saison ständig deutsche Segelboote rein (natürlich die meisten aus Berlin und UmgebungI), die einen zum Stellen, andere zum Legen ihres Masts. Da kleinere Boots dies häufig ohne fremde Hilfe oder Kran selbst bewerkstelligen können, findet sich hier eher die Bootsgröße ab ca. 9 m.

Wir hatten im letzten Jahr beim Legen den Bolzen vom Vorstag versenkt. Hierfür hatte ich auch einen Ersatz beschafft, leider hatte ich aber die auch benötigten Unterlegscheiben vergessen. Als ich dem Hafenmeister sagte, ich müsse noch kurz zu dem Shop, sagte dieser, der sei insolvent und hat geschlossen (ich hatte morgens noch bei Google geschaut und er hatte angeblich offen). So blieb mir nur ein Fußmarsch zum 1 Km entfernten Marineshop.

Als ich wieder am Boot war, habe ich alles für das Maststellen vorbereitet. Ich habe auch alles dreimal gecheckt und doch passte etwas mit den Sorgleinen für die Lazy-Backs nicht. Diese hatten sich beim Stellen mit der Leine zum Stellen des Mastes verhäddert. So kriegten wir die Leine vom Stellen nicht herunter und die Leine für das Lazy-Back riss. Ich hatte aber vorher schon zwei nette Segler aus Berlin kennengelernt, die mir beim Maststellen halfen. Es stellte sich heraus, das einer als Höhenretter gearbeitet hatte. Er wurde dann kurzer Hand mit dem Kran in unseren Mast gezogen (er hing dann in ca. 7 m Höhe am Mast), hat die Leinen befreit und eine neue für das Lazy-Back eingezogen.

Als ich dann mit den Sorgleinen die Leinen einziehen wollte, sind zwei gerissen, sodass die Gastlandflagge und die eine Seite der Lazy-Back nun nicht in den Blöcken läuft, sondern direkt über die Salinge.

Die zwei Helfer waren dann noch auf einen Umtrunk bei uns an Bord und es ging ein ereignisreicher Tag zu Ende.

Nun kann es aber mit stehendem Mast losgehen. (Wenn morgen die Segel angeschlagen werden)
Aufgrund des schlechten Wetters bleiben wir für die Nacht da.

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