Heute ist Samstag, heute steht noch unbedingt das Vasa- Museum auf dem Plan. Für uns ein Pflichtbesuch. Am frühen Nachmittag wollen wir uns mit Timo, Svenja und ihrer kleinen Tochter im Djurgården treffen, weshalb wir den Museumsbesuch auf den Vormittag legen und hoffen, dass nicht allzu viele Reisegruppen am Vormittag vorbeikommen. Auf Nachfrage bei einer Museumsmitarbeiterin empfahl sie uns nämlich, lieber nachmittags zu kommen, da dann die Reisegruppen weg seien. Also hoffen wir mal, dass es trotzdem gut geht. Paul trägt unsere kleine Maus in der Trage durch das dunkel gehaltene Museum, in dessen Mitte das Schiff „VASA“ steht:
„Das Schiff Vasa sank 1628 vor Stockholm noch auf seiner Jungfernfahrt. Nach 333 Jahre am Meeresboden wurde das imposante Kriegsschiff geborgen, woraufhin es eine neue Reise antrat. Heute ist die Vasa das am besten erhaltene Schiff des 17. Jahrhunderts und in Stockholm in einem eigens dafür errichteten Museum zu bewundern. Dieser einzigartige Kulturschatz umfasst 98 Prozent der Originalteile, darunter Hunderte kunstvoll geschnitzter Holzskulpturen.“ (Quelle: https://www.vasamuseet.se/de)
Also wirklich zum Einsatz gekommen oder mal wirklich gesegelt wurde die Vasa nicht. Sie wurde in einem sehr aufwendigen Projekt vom Meeresboden geborgen und tatsächlich nahezu als Ganzes „gehoben“. Es herrschen konstante Luftfeuchtigkeit und eine Temperatur von 18,5 Grad Celsius, was dem Erhalt des Schiffes zu Gute kommt. Für die sehr warmen Außentemperaturen, die während unseres Stockholmbesuchs herrschen (ca. 26-28 Grad Celsius), eine sehr angenehme Angelegenheit für uns!
An Bord haben wir eine Dieselheizung, zu der auch eine Lüftung gehört. Diese zieht Außenluft über die Backskiste in die Achterkajüte und den Salon.
Das kann ganz angenehm sein, aber im Boot und insbesondere wenn es im Hafen liegt, ist es grundsätzlich recht warm. Da sich das Schiff nicht wie vor Anker mit dem Wind mitdreht, bekommt man im Hafen deutlich weniger Luftzug zur Abkühlung ins Schiff. Und fliehen ist maximal in Richtung Dusche möglich 😉




Wer mehr wissen möchte, der Audioguide des Museums ist in deutscher Sprache hier abrufbar: https://www.vasamuseet.se/besok/audioguide/audioguide-german
Der Besuch des Schiffs rufen Ehrfürchtigkeit, Begeisterung für den Schiffsbau und Faszination in uns hervor.
Im Flyer des Museums ist von einem Restaurant die Rede, in dem es „Hackbällchen mit Rahmsoße, Kartoffelstampf und Gurkensalat“ geben soll. Das ist ein Wort! Den aufgerufenen Preis nehmen wir zur Kenntnis, schlucken kurz und lassen es uns dann schmecken! Sie sind wirklich sehr gut, besser als man es häufig von anderen Museumslokalen gewohnt ist.


Im Anschluss gehen wir in den Djurgården-Park (https://www.skr.de/schweden-reisen/sehenswuerdigkeiten/djurgarden/) und treffen uns mit den anderen. So tolle gepflegte Grünflächen und Blumenrabatte! Eine Augenweide wo wir auch hinschauen!



Leider ist ein wunderschöner Garten zwar geöffnet, aber das nette Café, für das wir lange durch den Djurgården hergelaufen sind, hat geschlossen. Heute ist der Tag nach Mittsommer, da katern die Schweden wohl aus. Wir sind nicht die einzigen, die hergelaufen sind und nun vor verschlossenen Türen stehen.
Auf dem Rückweg nimmt sich Paul einen E-Roller, die überall in der Stadt verteilt sind und fährt zum Supermarkt. Der Kleine und ich gehen zurück zum Schiff.
wieviel km waren es denn von Berlin nach Stockholm? oder kann man das gar nicht messen…einen Tacho habt ihr ja vermutlich nicht?
Luftlinie ginge- sonst alle Seemeilen aus den Logbüchern (ja für diese Reise brauchen wir mehrere!) zusammenrechnen. Aber wenn wir so viel Zeit hätten, wären wir ja auch auf Stand mit diesem Blog 😛 ein Seemeilen-Zähler wäre was Feines, ist aber nicht umsetzbar, leider.
weil zu teuer oder noch nicht erfunden?
Der Seemeilenzähler? Es geht schlichtweg nicht. Nicht möglich.
ich habe gerade mal Maps bemüht. mit dem Auto ginge es schneller:
von Stockholm, Schweden
nach Schönwalde-Glien, 14621
12 h 34 min (1.056 km)
weia, das ist aber ein extremer Unterschied.
Wäre aber bei Weitem nicht so schön!
und ich habe immer gedacht, segeln wäre schneller, weil keine Ampeln, weniger Umwege, mehr oder weniger gerade aus…..
Mit durchschnittlich 10 km/h ist das Sportboot (außer die ganz schneller Motorboote) eins der langsamsten Verkehrsmittel die es so gibt. Aber genau darum geht es ja auch.
Keine Ampeln stimmt, (mehr oder weniger) gerade aus trifft leider gar nicht zu. Dazu Schleusen und Brückenöffnungen auf Teilabschnitten der Strecke, Wetterabhängigkeit und deshalb teilweise nicht weiterkommen- um nur die wichtigsten Einflussfaktoren zu nennen.
Geradeaus geht eben nicht immer, weil der Wind selten bis fast nie eben genau so von hinten in die Segel bläst, dass man eben schnurstracks geradeaus „fährt“, daher macht ein Segelboot auch viel mehr Strecke, als wenn man mit dem Auto von A nach B fährt.