
Heute hat der kleine Krümel Geburtstag, erst essen wir in Ruhe Geburtstagsfrühstück (sofern das mit einem frisch gebackenen Kleinkind denn möglich ist 😉 und packen Geschenke aus. Das Wetter ist grau, nieselig und böig. Gegen Mittag heben wir den Anker und segeln knapp 3 h, bis wir in der angedachten Bucht ankommen. Wir tasten uns ganz langsam vor, ich stehe vorne und schaue die ganze Zeit auf das Wasser, während Paul ganz langsam unter Motor fährt, tiefer in die Bucht rein. Es darf weder zu tief noch zu flach sein, wenn man ankern möchte, daher kann man nicht direkt am Eingang in solchen Buchten oder auch Fjorde ankern. Dann kann Paul den Kleinen nicht länger in Schach halten, also gehe ich nach hinten und Paul drosselt nochmals die Fahrtgeschwindigkeit. Er schaut dabei auch weiterhin akribisch auf die Karte. Das ist uns aber alles nichts, bei dem Nieselregen ist die Sicht auf das Wasser auch schlechter geworden. Wir brechen ab und suchen uns direkt eine neue Ankerbucht raus. In dieser kommen wir um kurz nach halb 6 am Abend an, wenige Minuten danach kommt die SY Lotte (SY steht als Abkürzung für Segelyacht) und macht an uns fest. Unser Anker ist groß genug, um beide Boote an Ort und Stelle zu halten. Diesen hatten wir erst wenige Wochen vor der Fahrt getauscht und sind nun wirklich froh darüber. Bei dieser Konstellation macht sich auch bezahlt, dass er eigentlich etwas überdimensioniert ist, denn so funktioniert es prima mit beiden Booten an unserem Anker. Wir essen noch den am Vorabend gebackenen Apfelkuchen aus Pauls Kindheit, diesmal als Variation mit Birnen und Äpfeln, es schmeckt uns allen sehr gut und wir sind froh, endlich angekommen zu sein. Während ich den Kleinen ins Bett bringe, machen die beiden Männer den Grill startklar und wir essen am Abend noch Allerlei Gegrilltes zusammen. Zum Glück hält der Grill noch durch. Man muss nur wissen, wie man es sich schön machen kann 😉

Das sind schon die besonders schönen Momente, nach einem Segeltag, wenn man (endlich) angekommen ist und sich schön eingerichtet hat und dann noch was Leckeres zu Futtern an Bord gezaubert hat. Grillen ist natürlich besonders schön. (Wir haben uns in Norwegen mal einen Lachs an einer großen Lachsfarm gekauft und den dann abends gegrillt.
In Schottland hatten wir abends neben einem Krabbenfischer festgemacht, der dann morgens ganz früh rausgefahren ist, um nachmittags mit voller Ladung von großen Krabben zurückgekommen ist. Wir haben dann interessiert zugeschaut, wie die Fischer ihre Ladung sortierten (die heilen in die Kisten, die, die z.B. eine Schere verloren hatten, in eine große Tonne.
Als wir mit den Fischern ins Gespräch gekommen waren und ihnen von unserem Malt- Whisky angeboten haben, durften wir uns nach Belieben aus der „Ausschuss-Tonne“ bedienen. DAS war ein Festschmaus!
Glauben wir sofort. Tolle Geschichte! Wir sollten wohl wirklich anfangen, Fisch- und Meeresgetier zu essen 😉