Tag 14 – Durchwachsenes Wetter und wieder was kaputt

Für heute ist viel Wind angesagt, auch wenn die Richtung stimmt, wenn man nach Nordost möchte. Paul spricht mit einigen Seglern an unserem Steg, der eine möchte nach Kopenhagen oder Bornholm, ein anderer nach Lauterbach (Rügen), ein weiterer an die schwedische Ostküste (unser Plan) zum Gota-Kanal (dieser verbindet Ost- und Westküste Schwedens, ohne unten rum fahren zu müssen; die Durchfahrt ist recht teuer, inkl. dafür aber alle Hafenübernachtungen währenddessen, ist sicher mal ein Erlebnis). Da sich bei stärkerem Wind, und wir sprechen hier von Größen jenseits der 15 kn, auch recht schnell Welle aufbaut, wird man bei längeren Überfahrten meist gut durchgeschüttelt, wenn die Welle nicht von hinten kommt – in diesem Fall würde man die Welle einfach mit „runtersurfen“, was die angenehmste Option ist. So sind wir gegen Mittag neben zwei Motorbooten die letzten an unserem Steg – dies verwundert nicht, Motorboote sind nicht ansatzweise so seegängig wie Segler.

Gegen Mittag verlassen der Krümel und ich das Schiff, um den Spielplatz aufzusuchen, während Paul am Schiff baut. Es stehen noch ein paar Projekte an, z.B. das Netz an der Seereling zu Ende befestigen und einiges Weiteres.

Beim Bauen fällt ihm auf, dass etwas merkwürdig ist am Herd, der eine Brenner steht deutlich höher als der andere. Uns war bereits aufgefallen, dass der Knopf für den linken (kleineren) Brenner deutlich länger gedrückt werden musste beim Anzünden als wir es gewohnt waren, bestimmt 20-25 sek. Beim Aufmachen des Brenners fällt ihm nun auf, dass dieser defekt ist und besser nicht weiter verwendet werden sollte. Leider war der kleine Brenner genau jener, den wir ausschließlich genutzt hatten, da hier auch die Gefahr des Anbrennens nicht so schnell gegeben war. Nach telefonischen Rücksprachen ist klar, dass wir entweder für die nächsten Wochen mit einem Brenner leben oder ganz schnell einen neuen Herd besorgen müssten- das notwendige Ersatzteil ist für den Ofen, der von 1985 ist, nicht mehr zu kriegen. Einen ganz neuen Ofen zu kaufen würde bedeuten, entweder per Express bis zum übernächsten Tage einen nach Sassnitz liefern zu lassen (an diesem Tage wollten wir geplant schon nicht mehr vor Ort sein) oder eben nach Berlin oder Bremen mit einem Mietwagen zu fahren, um bei entsprechenden Händlern einen neuen zu kaufen (hoher Zeit- und Kostenaufwand, dafür aber einen Tag und damit rechtzeitig da haben). Die Gasanlage im Boot (zum Kochen; geheizt wird per Strom oder Diesel) wird alle 2 Jahre von einem Sachverständigen abgenommen (inkl. Stempel/Unterschrift) und müsste bei einem neuen Ofen komplett neu gemacht werden – bliebe die Frage, wer dies übernehmen solle, wenn wir während dieser Reise spontan einen Einbau und Anschluss bräuchten…!? Paul führt etliche Telefonate und wir überlegen hin und her, was wir jetzt tun sollen. Schlussendlich entscheiden wir uns dafür, mit dem bestehenden Ofen klarzukommen und uns nach der Reise um einen neuen Ofen zu bemühen.

Wir haben mittlerweile beide das Gefühl, dass die Le Marin nun an einem Punkt angekommen ist, an dem einiges nach und nach kaputt geht (was okay ist, sie ist von 1985 und damit sogar älter als wir). Irgendwann hat man dann wohl alles soweit ersetzt, dass quasi alles jünger ist als der Rumpf mit Kiel, Mast, Baum.

Weiter hinten am Wasser gibt es einen schönen Spielplatz, leider ist der Sand nicht „krabbelfreundlich“ (da sehr grob und steinig), aber die Spielgeräte sind wirklich nett

3 Gedanken zu „Tag 14 – Durchwachsenes Wetter und wieder was kaputt

  1. sie ist von 1985 und damit sogar älter als wir
    das war für mich der Satz des Tages!
    der arme Paul ist ja nur mit Reparaturen beschäftigt. ich hoffe, dass ich euch trotzdem gut erholen könnt.

    LG Mama/Oma/Schwiegermama
    Claudia

  2. Hi Ihr Weltenbummler, auch hier gibt es so einige Probleme, die ihr sicher gut meistert. Wir sind aus Georgien zurück, kann Mann über das Schwarze Meer erreichen🤪. Weiterhin guten Wind unterm Kiel

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